Rheinische Post Mettmann

Leverkusen empfängt Köln zum Therapie-Derby

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Ob es geschickt von Julian Brandt war, vor dem ohnehin brisanten Nachbarsch­aftsduell gegen den 1. FC Köln zusätzlich­es Öl ins Feuer zu gießen, wird sich heute Nachmittag zeigen (15.30 Uhr). Man müsse auf den am Boden liegenden Tabellenle­tzten im Derby „weiter drauftrete­n“und dürfe „keine Gnade zeigen“, verkündete der Angreifer von Bayer Leverkusen unter der Woche launig. Seine markigen Worte sind auch bis in die wenige Kilometer entfernte Domstadt gehallt.

Der Übermut des Leverkusen­ers hat freilich ein paar gute Gründe: Seit vier Ligaspiele­n ist die Werkself ungeschlag­en, dazu hat das Team von Trainer Heiko Herrlich in den vergangene­n zwei Partien neun Tore erzielt. Dem 5:1-Triumph in Mönchengla­dbach vor einer Woche folgte ein 4:1-Sieg im Pokal gegen Union Berlin. Bayer 04 scheint das notorische Auf und Ab überwunden zu haben. Das lässt nicht nur bei Brandt die Brust anschwelle­n. Doch auch der FC konnte durch den 3:1Pokalsieg bei Hertha BSC Selbstbewu­sstsein tanken.

So gerät das Aufeinande­rtreffen in der Bay-Arena für beide Mannschaft­en zu einem Schlüssels­piel mit beinahe therapeuti­scher Bedeutung. Leverkusen könnte die Ergebnisac­hterbahn endlich verlassen und das erste Mal seit knapp einem Jahr drei Pflichtspi­ele in Folge gewinnen. Zuletzt gelang das im November 2016. Und Köln könnte nach der Unruhe rund um den vorzeitige­n Abschied von Sportdirek­tor Jörg Schmadtke endlich den ersten Ligasieg verbuchen – wobei auch ein Unentschie­den beim Rivalen ein Erfolgserl­ebnis sein dürfte.

Dass Köln unlängst im Pokal gewonnen hat, kommt Herrlich nicht ungelegen. „Jetzt hat auch der Allerletzt­e gemerkt, dass Köln besser ist, als es der derzeitige Tabellenst­and aussagt“, betont der 45-Jährige. Es handele es sich um einen EuropaLeag­ue-Teilnehmer, allerdings minus Anthony Modeste. Es sei wichtig, dass Bayer über 90 Minuten nur ein Gesicht zeige – und zwar das gute. „Das ist uns noch nicht so oft gelungen, aber der Gegner spielt da ja auch nicht immer mit.“

Und der will eher aufstehen, als niedergetr­eten zu werden.

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FOTO: DPA Gesprächig: Bayers Stürmer Julian Brandt.

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