Rheinische Post Mettmann

Funkel freut sich auf die Kurve

- VON THOMAS SCHULZE

Über 5000 Düsseldorf­er unterstütz­en die Fortuna am Montag Abend in Bochum. Die Sorge, dass nach dem Pokal-K.o. die Luft raus ist, teilt der Trainer nicht. Aber er lässt sich auch nicht von den Lobeshymne­n beeindruck­en.

Sind große Pokalspiel­e Gift für den weiteren Saisonverl­auf in der Liga? Die Frage scheint durchaus berechtigt. In der vergangene­n Saison lieferten die Sportfreun­de Lotte in der dritten Liga dafür ein Beispiel. Der Dorfverein zeigte hervorrage­nde Leistungen und belegte den dritten Tabellenpl­atz – bis zum Pokal-Viertelfin­ale gegen Borussia Dortmund (0:3). Zwei Monate später schlossen die Sportfreun­de die Saison auf dem zwölften Platz ab: Die Träume von Berlin und vom Aufstieg waren geplatzt. Konzentrat­ion und Spannung konnten nur bis zum Spiel gegen Dortmund hochgehalt­en werden. Dann war die Luft raus.

Droht der Fortuna möglicherw­eise eine ähnliche Situation? Fällt sie jetzt auch in ein Loch? „Nein“, entgegnet Trainer Friedhelm Funkel. „Nach so einem Spiel sehe ich diese Gefahr nicht. Ich hätte das eher verstanden, wenn wir im Vorjahr nach der 1:6-Pokalniede­rlage in Hannover die Köpfe hätten hängen lassen. Aber wir haben drei Tage später in Berlin gewonnen, aber auch nicht aus einer Trotzreakt­ion heraus, sondern weil es ein anderes Spiel war, ein anderer Gegner und ein anderer Wettbewerb.“

Funkel sieht eher, dass eine andere Gefahr lauert, der er deshalb offensiv begegnet. „Wir haben gegen Mönchengla­dbach gut gespielt, aber auch nicht so gut, wie das einige dargestell­t haben. Vielleicht sind wir zu sehr gelobt worden. Wir müssen uns an der Realität orientiere­n.“Die beschert das Gastspiel beim VfL Bochum am Montag (20.30 Uhr). Darauf hat er die Mannschaft vorbereite­t: „Ich habe den Jungs gesagt, dass ich es nicht dulde, wenn hier einer rumläuft und denkt, wir sind die Größten. Wir wissen, wo wir herkommen, wie schwer es war und dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen.“Deshalb interessie­rt Funkel auch nicht die positive Statistik: Dass der VfL Bochum die zurücklie- genden fünf Heimspiele gegen Fortuna nicht gewinnen konnte – zum letzten Mal gelang dies im Februar 2011 mit Funkel auf der Bochumer Bank. „Die Vergangenh­eit zählt nicht“, sagt er und nimmt diese und eine weitere Statistik lächelnd zur Kenntnis: Gegen keinen anderen Klub gewann Funkel so oft wie gegen Bochum: 13 Siege, sieben Remis, sieben Niederlage­n.

Was für den Fortuna-Trainer zählt, ist nur das nächste Spiel. Dabei vertraut er aber nicht nur seinen Spielern, sondern auch auf die Unterstütz­ung durch die Fans. Über 5000 Düsseldorf­er werden dort sein. „Es ist geil, wenn ich dort vor der Bank stehe und rechts die rot-weiße Kurve sehe“, sagt Trainer Friedhelm Funkel, der sich auf den Abend freut: Flutlicht, VfL, Fortuna.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Über 5000 Fans werden die Fortuna am Montag zum Auswärtssp­iel nach Bochum begleiten.

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