Evangelische Chorkultur in Afrika
Evangelische Chöre spielen eine wichtige Rolle in der tansanischen Gesellschaft. Und ein Sieg beim Wettbewerb bringt Ruhm und Ansehen. Jeder Chor muss ein selbst komponiertes geistliches Lied in tansanischer Tradition vortragen, und, als Pflichtprogramm, einen vierstimmigen Luther-Choral aus dem deutschen evangelischen Gesangbuch.
Im Zentrum des Films stehen die Menschen, die in den drei Chören singen. Einer von ihnen ist Nuru. Er hat im „Kanaani-Jugendchor“ein neues Zuhause gefunden, nachdem er seine Familie verlassen musste. Er und sein Chor wollen den Wettbewerb unbedingt gewinnen. Sie proben jeden Tag und arbeiten mit professionellem Anspruch. Evarest und Maria gehören zur Mittelschicht. Sie haben eine Autoreparaturwerkstatt, arbeiten viel und verdienen gut; für die Proben mit ihrem „CantateChor“bleibt dabei allerdings weniger Zeit.
Seit Regisseurin Julia Irene Peters vor zwölf Jahren erstmals den großen Chorwettbewerb in Tansania erlebt hat, ist sie fasziniert von der Freude der Christen dort am Singen. In ihrem Film ist der Wettbewerb Ausgangs- und Zielpunkt, um vom Leben der Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu erzählen. Dabei lenkt sie den Blick auch auf die lange verdrängte deutsche Kolonialgeschichte. RP „Sing it loud – Luthers Erben in Tansania“, 3sat, Sa., 21.55 Uhr