Warnstreik im UCI-Kino
Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um 1,50 Euro pro Stunde.
(eler) Die Beschäftigten des UCI-Kinos im Medienhafen haben gestern und am vergangenen Mittwoch gestreikt. Grund dafür ist ihre Unzufriedenheit über die Angebote ihres Arbeitgebers in den momentan bundesweit laufenden Tarifverhandlungen. In Deutschland sind 1700 Beschäftigte der UCI Multiplex GmbH betroffen, in Düsseldorf sind es 65. Zum Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi.
Trotz Streiks konnten Kinogänger gestern Filme schauen. Wenige Angestellte waren im Einsatz, die Schlange an der Kasse war schon nachmittags sehr lang. „Den Mitar- beitern in Probezeit haben wir geraten, nicht zu streiken“, sagte Michael Bocksch. Er leitete den Streik. Seit sieben Jahren arbeitet der 30-Jährige in dem Kino. Er ist über das aktuelle Angebot seines Arbeitgebers enttäuscht: Es beinhaltet eine Tariferhöhung in diesem Jahr zwischen acht und 14 Cent pro Stunde und eine schrittweise Erhöhung bis ins Jahr 2020 in der Einstiegsstufe Service auf maximal 9,82 Euro brutto. Die Einstiegsvergütung in der untersten Gehaltsgruppe bei UCI liegt derzeit auf Höhe des Mindestlohnes von 8,84 Euro Stundenlohn, in Düsseldorf nur knapp darüber. Der Ar- beitgeber möchte zudem die Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden verlängern. „So hat er die Möglichkeit, bis zu 40 Prozent der Beschäftigten nur befristet einzustellen“, sagte Bocksch. Er befürchtet, dass durch die längere Arbeitszeit langfristig Stellen eingespart werden.
Verdi fordert unter anderem, dass die Gehälter um 1,50 Euro pro Stunde erhöht werden. „Von den Mitarbeitern wird höchste Flexibilität, Nachtarbeit und Einsatz an Sonnund Feiertagen erwartet“, betonte Jörg Krings von Verdi. „Das Billiglohnmodell muss korrigiert werden.“