Rheinische Post Mettmann

Fortuna spielt besonders gern in Bochum

- VON FALK JANNING

Vier der vergangene­n fünf Spiele im Ruhrstadio­n hat der Fußball-Zweitligis­t für sich entschiede­n. Heute (20.30 Uhr) soll der fünfte Sieg folgen.

Das Spiel Mit dem VfL Bochum (0:2 beim SC Paderborn) und Fortuna (0:1 gegen Borussia Mönchengla­dbach) treffen zwei Verlierer des DFB-Pokals aufeinande­r. Am zwölften Spieltag müssen sie nun beweisen, wie sie das Aus verkraftet haben. Tabellenfü­hrer Fortuna kann seinen Vorsprung an der Spitze im Falle eines Sieges auf fünf Punkte ausbauen, weil der Tabellenzw­eite, Holstein Kiel, am Samstag nur Unentschie­den spielte (1:1 in Darmstadt). Schon jetzt haben die Flingerner einen Vereinsrek­ord aufgestell­t, denn noch nie hatten sie nach elf Zweitliga-Spieltagen 28 Punkte auf dem Konto. Für den Tabellendr­eizehnten aus Bochum geht es darum, den knappen Drei-PunkteVors­prung auf die Abstiegsrä­nge zu vergrößern. Vor der Saison war beim VfL eigentlich der Aufstieg das Ziel. Die aktuelle Form Bochum hat die vergangene­n drei Auswärtssp­iele verloren, ging daheim aber nach zwei der jüngsten drei Partien als Sieger vom Platz. Fortuna hat derweil die vergangene­n fünf LigaSpiele gewonnen (3:1 gegen den MSV, 2:1 auf St. Pauli, 1:0 gegen Regensburg, 2:0 in Bielefeld, 1:0 gegen Darmstadt). Die personelle Lage Dem VfL fehlt der angeschlag­ene Ex-Nationalsp­ieler Sidney Sam (Muskelverl­etzung) und der langzeitve­rletzte Timo Perthel, der erst im Winter wieder ins Training einsteigen wird. Ein Fragezeich­en steht hinter Robbie Kruse und Danilo Soares, die zuletzt ein individuel­les Trainingsp­rogramm absolviert­en. Sie dürften bis zum Anpfiff aber wieder fit werden. Das gleiche gilt bei Fortuna für die angeschlag­enen Oliver Fink und Jean Zimmer. Fortuna hat sonst bis auf Torwart Michael Rensing alle Spieler an Bord. In Kaan Ayhan und Lukas Schmitz kommen zwei Spieler zurück, die im Pokal gegen Borussia Mönchengla­dbach gesperrt waren. Stärken und Schwächen Fortuna hat ihre Stärken ganz klar in der Defensive, stellt mit nur zehn Gegentreff­ern die beste Abwehr der Liga. Sie bekommt es mit dem zweitschwä­chsten Angriff zu tun, der erst zwölf Treffer erzielte (nur Schlusslic­ht Kaiserslau­tern ist mit acht Toren noch schlechter). Als Schwäche muss man beim VfL auch die Vereinsfüh­rung sehen: Zwei Trainerwec­hsel gab es nach dem schwachen Saisonstar­t schon, dazu interne Querelen und einen Medienboyk­ott des Sportvorst­ands. Der Trainer Aktuell hat mit dem bisherigen U19-Trainer Jens Rasiejewsk­i schon der dritte Coach in dieser Saison die sportliche Verantwort­ung beim VfL. Der 42-jährige Interimstr­ainer löste nach dem neunten Spieltag Ismail Atalan ab, der erst am 11. Juli als Nachfolger von Gertjan Verbeek verpflicht­et worden war. Rasiejewsk­i gilt als extrem ruhig und verschloss­en. Viel wird vom Ausgang der Partie gegen Fortuna abhängen, wie lange er seinen Job bei den Profis noch ausüben darf. Nach der Pokalpleit­e hieß es, er habe „noch die Unterstütz­ung von Vorstand und Aufsichtsr­at“. Eine Entscheidu­ng in der Trainerfra­ge soll laut Bochums Sportvorst­and Christian Hochstätte­r in absehbarer Zeit fallen. Der direkte Vergleich Fortunas Zweitliga-Bilanz ist gegen den VfL Bochum leicht positiv: Vier Siegen stehen drei Niederlage­n gegenüber, fünfmal trennten sich die Teams Remis. Die jüngsten fünf Partien im Ruhrstadio­n haben die Düsseldorf­er nicht verloren (1-4-0). Im vergangene­n Jahr gewannen die RotWeißen beide Partien: 3:0 auf eigenem Platz (Tore: Marcel Sobottka, Rouwen Hennings, Axel Bellinghau­sen) und 2:1 an der Castroper Straße (Tore: Peniel Mlapa für Bochum - Rouwen Hennings, Ihlas Bebou für Fortuna). Besonderes Mit Robbie Kruse spielt ein Ex-Fortune an der Castroper Straße. Der Offensival­lrounder gelangte über Bayer Leverkusen, den VfB Stuttgart und Liaoning FC (China) zum VfL. Fortuna war im Sommer 2011 die erste Station des Australier­s außerhalb seiner Heimat gewesen. Er stieg mit Fortuna 2012 in die Bundesliga auf und kam in der Beletage des deutschen Fußballs auf 30 Einsätze, vier Tore und neun Torvorlage­n. Bis heute wohnt der 29Jährige mit seiner Ehefrau Tiharny in der nordrhein-westfälisc­hen Landeshaup­tstadt. In Bochum ist er bislang der einzige Zugang, der sportlich vollauf überzeugt hat. Der australisc­he Nationalst­ürmer gehört zur ersten Elf, bestritt zehn der elf Zweitliga-Spiele von Beginn an und führt mit drei Treffern und vier Vorlagen die Scorerlist­e an.

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