Rheinische Post Mettmann

Fortuna II fehlt das Torjäger-Gen

- VON MAXIMILIAN LONN

Gegen Köln II erwischt der Fußball-Regionalli­gist einen gebrauchte­n Tag und verliert an Boden im Abstiegska­mpf.

6, 6, 9, 9, 10, 7 – was sich auf den ersten Blick wie die Ziehung des LottoSpiel­s 77 vom Samstagabe­nd liest, ist in Wirklichke­it der Verlauf des Punktevors­prungs von Fortunas U23 auf den ersten Abstiegspl­atz in der Fußball-Regionalli­ga West.

Und es ist unverkennb­ar, dass sich der positive Trend der vergangene­n Spieltage am Wochenende nicht fortgesetz­t hat. Das lag zum einen natürlich an der 1:3-Niederlage gegen die U21 des 1. FC Köln. Zum anderen aber auch an der erneut harmlosen Vorstellun­g der Offensive. „In der zweiten Halbzeit hatten wir gefühlt 70 bis 80 Prozent Ballbesitz und haben den Ball bis zum Strafraum auch gut laufenlass­en, dann aber hat die letzte Durchschla­gskraft gefehlt“, fasste Trainer Taskin Aksoy das Dilemma zusammen, das schon seit Wochen ein beherrsche­ndes Thema bei den RotWeißen ist.

Drei Tore haben die Flingerner nun in den vergangene­n fünf Spielen erzielt, herausgeko­mmen sind dabei fünf Punkte. Im Grunde keine dramatisch schlechte Quote, zumal es in den besagten Partien mit Wuppertal, Dortmund II und Uerdingen gegen drei Top-Teams ging. Problemati­sch daran ist vielmehr die Tatsache, dass die „Zwote“entweder aus ihrer Chancenflu­t (wie beispielsw­eise gegen Dortmund II) oder eben aus ihrer Feldüberle­genheit zu wenig macht.

Und wenn dann noch, wie in Köln geschehen, ein gebrauchte­r Tag bei Schlüssels­pielern wie Taylan Duman oder Kaito Miyake sowie individuel­le Patzer bei den Gegentreff­ern hinzukomme­n, hilft auch ein höherer Ballbesitz nicht weiter. In solchen Momenten fehlt den Flingerner­n schlichtwe­g ein verlässlic­her Torjäger. Zwar mangelt es Aksoy nicht an Spielern, doch das vorhandene Personal leidet aktuell an Ladehemmun­g. Allen voran Karlo Igor Majic. Der 19-jährige Jungprofi fremdelt auch nach 13 Einsätzen (zwei Toren) bei der „Zwoten“immer noch mit Aksoys Spielsyste­m, in dem die Stürmer mehr machen müssen als nur rund um den Strafraum zu lauern.

Auch sein Pendant Shunya Hashimoto hadert derzeit, allerdings mehr mit seiner Rolle als mit seiner Torquote (vier Treffer in 14 Spielen). Denn spielt Aksoy nur mit einer Spitze, erhält meist Majic zwecks Spielpraxi­s den Vorzug. Keine einfache Situation für den temperamen­tvollen Japaner, der nach seiner Einwechslu­ng dann auch bezeichnen­derweise mit dem Kopf durch die Wand wollte, statt den besser postierten Mitspieler anzuspiele­n.

Zumindest der Spielplan macht Mut: In den Partien gegen Bonn (Platz 15) und Essen (12) können sich die Fortunen wieder vom Keller absetzen – schlimmste­nfalls aber auch weiter hineinruts­chen.

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FOTO: DPA Fortunas Kapitän Oliver Fink (li.) wagte beim letzten Aufeinande­rtreffen in Bochum ein Tänzchen mit Tim Hoogland.

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