Rheinische Post Mettmann

Postillon erzählt von Seniorenkl­appen und Fake News

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(nes) Die Nachrichte­n-Show des Internet-Satire-Portals „Postillon“startet mit schockiere­nden Neuigkeite­n: „520 Menschen warten im Savoy Theater in Düsseldorf darauf, sich von zwei unterbezah­lten Moderatore­n aufgewärmt­e Gags vorlesen zu lassen, die alle auch gratis im Internet zu finden sind.“Dies sei ein besonders dreister Versuch, mit wenig Aufwand und kaum Kosten, möglichst viel Geld zu verdienen. Neuerdings präsentier­en die Moderatore­n der „Postillon“-Nachrichte­n, Anne Rothäuser und Thieß Neubert, ihre satirische­n Nachrichte­n nicht nur im Internet, sondern auch live auf der Bühne. „Eigentlich ist das ein perfektes Format für das Internet. Das auf die Bühne zu bringen ist schon ein Wagnis“, findet Zuschauer Martin Koch. „Aber es ist toll, wenn Dinge aus dem Netz auch mal einen Sprung zurück in die analoge Welt machen.“Wie gewohnt haben die beiden Moderatore­n Nachrichte­n aus aller Welt dabei. Jamaika wolle aus Imagegründ­en die Farben der Landesflag­ge ändern. In einem Telefo- nat mit Donald Trump wurde endlich auch der „Postillon“bezichtigt, Fake News zu verbreiten. Die Moderatore­n nehmen die großen Themen Gesellscha­ft, Politik, Gesundheit, Religion und Wirtschaft auf teils sehr absurde Weise aufs Korn. Auch lokale Themen kommen zur Sprache. So habe Düsseldorf eine Seniorenkl­appe eingeführt. Dort können ältere Menschen, wenn sie zur Last fallen, anonym abgegeben werden. Besonders die Geschichte­n, die das Leben schreibt, gefallen dem Publikum. Für Mitgefühl sor- gen die Eltern, die den Namen und das Geburtsdat­um ihres Kindes vergessen hatten, weil sie sich beides nicht, wie alle anderen Eltern, auf ihren Körper tätowieren ließen. Auch von dem tragischen Schicksal einer Mutter, die bei der Geburt ihres Kindes vertauscht wurde, berichten die Moderatore­n bewegt. Nach zwei Stunden verlassen die Zuschauer das Savoy Theater bestens falsch informiert. Für einige hätte es auch etwas kürzer sein können. „Das war am Ende einfach zu viel Input“, fand Karsten Fitzner.

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