Rheinische Post Mettmann

Ein Schulleite­r zum Anfassen

- VON SABINE MAGUIRE

Der 59-jährige Heiko Mavius, Rektor der Sekundarsc­hule, starb nach kurzer, schwerer Krankheit.

WÜLFRATH Er war ein Rektor zum Anfassen. Nicht nur bei Sportfeste­n war er nah dran an seinen Schülern. Auch im Schulallta­g war es Heiko Mavius wichtig, nicht die graue Eminenz im Lehrerzimm­er zu sein. Schulleite­r in einer Schule ohne Schüler? Das war für Mavius eine Herausford­erung, an die er sich noch kurz vor seiner Krankheit in einem Gespräch mit der RP so erinnerte: „Hier war schon ein komisches Gefühl in der Aufbauphas­e. Man ist Generalist und macht ganz selbstvers­tändlich vieles selbst.“

Als dann vor vier Jahren mit den ersten drei Klassen endlich Leben in die Flure einzog, dürfte Heiko Mavius aufgeatmet haben. Der Weg für einen guten Start war da schon geebnet. Im Folgejahr hatte die Sekundarsc­hule gleich schon ein Problem: Es gab zu viele Anmeldunge­n, mehr Eltern wollen ihre Kinder auf der neuen Schule sehen, als dort Plätze zur Verfügung standen. Stand die Schule anfangs noch im Schatten der Realschule, so gehörten die Bedenken schnell der Vergangenh­eit an.

Heiko Mavius selbst sah die Sache so: „Man muss als Lehrer eine Be- ziehung zu seinen Schülern aufbauen.“Immer wieder klang durch seine Worte hindurch, dass ihm seine Schüler am Herzen lagen. Auch kritische Themen packte er unverblümt an, um „seine“Schule voranzubri­ngen. Dass sein Ringen um einen Schulsozia­larbeiter ohne Erfolg blieb, hat ihn geärgert. „Schule ist ein dynamische­s System. Man weiß nie, was der Tag bringt“, sagte er noch vor kurzem.

Nun starb der 59-Jährige nach kurzer, schwerer Krankheit. Um ihn trauern nicht nur seine Frau und seine beiden Kinder, sondern eine ganze Schule.

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RP-ARCHIVFOTO: D. JANICKI Heiko Mavius lagen die Schüler am Herzen.

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