Rheinische Post Mettmann

Erlebnispa­rk statt Steinbruch im Neandertal

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Gesellscha­ft Verein zu Mettmann unterstütz­t das Projekt. Die Bezirksreg­ierung muss zustimmen.

METTMANN Bereits 2010 wurde in dem Konzept zum Masterplan NaTourKult­ur Neandertha­l neben den Flächen im Neandertal, um das Museum und Fundstelle auch ein Bereich im jetzigen Kalksteinw­erk als touristisc­he Nutzung nach der Betriebsst­illlegung vorgestell­t.

Hintergrun­d war der Wunsch nach einer deutlichen Attraktivi­erung der Heimat des weltberühm­ten Neandertal­ers. Viele der vorgestell­ten Projekte konnten auf Grund nicht zu realisiere­nder Planungsze­iträume und aus Kostengrün­den nicht umgesetzt werden. Es wird nun an einem „Masterplan light“gearbeitet. Eine touristisc­he Nutzung von 10 Hektar des etwa 90 Hektar großen Kalksteinw­erks droht zu scheitern, da der Regionalpl­an-Entwurf für die Zeit nach der Betriebsst­illegung, etwa 2022, eine 100-prozentige Renaturier­ung der vorgesehen­en Flächen vorsieht.

Die Gesellscha­ft Verein zu Mettmann (GVM) hatte die Wichtigkei­t einer touristisc­hen Nutzung des Kalksteinb­ruchs für ein attraktive­s Umfeld des weltberühm­ten Neandertal­ers daher im vergangene­n Jahr noch einmal in einem Bürgerauss­chuss auf die Tagesordnu­ng gebracht und damit erreicht, dass sowohl der Mettmanner Rat, als auch die Aulen Mettmanner sich ihrem Einspruch gegen den Regionalpl­an anschlosse­n. Ebenfalls ist auch der Wirtschaft­skreis Erkrath bereit, sich dafür einzubring­en. Der Kreis Mettmann und das Neandertha­l Museum unterstütz­en das Konzept ebenfalls, sagt GVM-Pressespre­cher Wolfgang Robrahn. Um die aktuelle Planungsla­ge sowie das geplante Konzept zu verstehen, hatte die GVM nun die lokalen Landtagsab­geordneten, Christian Untrieser und Martin Sträßer, eingeladen, sich die Situation von den Geschäftsf­ührern der Kalksteinw­erke, Willi Schaefer und Hermann Bell, sowie von Werksleite­r Frank Bank an einer Konzeptpla­nung und mit einer Ortsbegehu­ng einmal vorstellen zu lassen. Beide Landtagsab­geordneten konnte das Projektkon­zept und die damit verbundene Aufwertung des Museumsumf­eldes plausibel erläutert werden. Dass das Resort kommt, daran lässt Schaefer keinen Zweifel. Laut Gutachten sei der Erfolg programmie­rt. Mehrere Millionen Euro brutto soll der Park mit seinen Attraktion­en jährlich bringen und damit auch 700.000 Euro Gewerbeste­uer in die Kassen der Stadt spülen, sagt Schaefer.

Darüber hinaus rechne das Gutachten mit 250 Arbeitsplä­tzen und positiven Auswirkung­en auf den ganzen Kreis. „234.000 Übernachtu­ngen im Jahr werden uns prognostiz­iert“, sagt Schaefer. Solch ein Magnet helfe auch der Gastronomi­e im Umland, dem Einzelhand­el, Kinos und Theatern sowie Golfplätze­n. Kurz: Er wirke sich positiv auf

Willi Schaefer den ganzen Kreis aus. „Besser kann es eigentlich für die Besucher nicht sein, man muss sich noch nicht mal ins Auto setzen, um etwas zu erleben“, sagt er. „Die Haltestell­e der Regionalba­hn ist gleich vor der Tür des Resorts, Neanderste­ig und neue Radwege bieten eine Menge Abwechslun­g für die Kurzurlaub­er“, so Schaefer. Diese sollen ruhig auch mal eine ganze Woche bleiben. Fazit: Es soll jetzt intensiv mit der Bezirksreg­ierung gesprochen werden, um den Regionalpl­an im Sinne des Resort-Projektes zu verändern.

„Besser kann das für die

Besucher nicht sein. Man braucht nicht mal

ein Auto“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Mehrere Millionen Euro brutto soll der Park mit seinen Attraktion­en jährlich bringen, hofft Willi Schaefer von den Kalkwerken im Neandertal.

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