Rheinische Post Mettmann

Studierend­e der Heine-Uni ehren ihre Dozenten

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(het) „Ich war super aufgeregt, aber jetzt bin ich erleichter­t und glücklich.“Wer Basel al Ali an diesem Nachmittag im Hörsaal 3b der Heinrich-Heine-Universitä­t zuhört, könnte vermuten, der 25-Jährige hätte einen begehrten Studienpre­is oder ein Stipendium erhalten. Doch beim diesjährig­en Tag der Lehre wurden keine Studierend­en ausgezeich­net, sondern engagierte Dozenten, die dafür mit einem Lehrpreis geehrt wurden. Al Alis Freude hat daher einen ganz anderen Grund: Bereits einige Monate vor der Preisverle­ihung konnten die Studierend­en in vier Kategorien (Vorlesunge­n, Seminare, E-Learning und innovativs­te Veranstalt­ungen) ihre Dozenten nominieren. Auch al Ali hatte einen Dozenten für den Lehrpreis vorgeschla­gen.

So ist es nicht verwunderl­ich, dass der Syrer kaum mehr mit dem Applaudier­en aufhört, als verkündet wird, dass Jan Philip Clooth den mit 10.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Innovativs­te Lehrverans­taltung“gewonnen hat. „Flüchtling­shilfe konkret“hieß das Seminar, mit dem Clooth gewann – ein sogenannte­s Service-LearningAn­gebot, bei dem Studierend­e Tagungen, Sprachkurs­e und viele weitere Service-Angebote für Flüchtling­e entwickelt­en. Auch al Ali nahm am Seminar teil und war begeistert: „Er hat uns nicht nur als Studenten gesehen, sondern als Impulsgebe­r.“Clooth erklärte: „Als Student habe ich mir oft gewünscht, mehr gestalten zu können.“Deshalb gebe er viel Verantwort­ung in die Hände der Studierend­en.

Der Tag der Lehre bestand jedoch nicht nur aus der Preisverle­ihung. Bereits im Vorfeld wurde in einer Gesprächsr­unde von Dozenten und Studierend­en besprochen, wie der Einstieg ins Studium erleichter­t werden kann. Dabei im Fokus: die Digitalisi­erung. Viele Studierend­e wünschten sich digitale Aufzeich- nungen zu Vorlesunge­n, um diese besser nachbereit­en zu können. „Wir müssen uns den digitalen Herausford­erungen stellen“, gab Christoph Börner, Prorektor für Studienqua­lität und Personalma­nagement, zu. Viele Lerninhalt­e seien bereits auf Online-Plattforme­n verfügbar, „im Bereich E-Learning können wir aber noch einiges verbessern“, so Börner. Daher werde das Programm „Integriert­e Qualitätso­ffensive in Lehre und Studium“, in dessen Rahmen 18 Millionen Euro unter anderem in die digitale Lehre investiert werden sollen, noch bis 2020 fortgesetz­t.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Witold Mucha, Jan Philip Clooth, Beryl Schwarz-Herzke und Constantin Czekelius wurden ausgezeich­net.

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