Rheinische Post Mettmann

Gewinneinb­ruch bei Innogy

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Der Energiekon­zern schreibt auf die britische Tochter eine halbe Milliarde ab.

ESSEN (rtr) Wenige Tage, nach dem Innogy seiner britischen Vertriebst­ochter Npower den Laufpass gegeben hat, schreibt der Energiekon­zern 480 Millionen Euro auf das Geschäft ab. „Das Marktumfel­d und der politische Druck haben sich im Jahresverl­auf weiter verschärft“, so Innogy. Mit einem Verlust von gut 100 Millionen Euro verhagelte Npower einmal mehr die Bilanz – der Nettogewin­n von Innogy brach in den ersten neun Monaten um fast zwei Drittel auf 389 Millionen Euro ein. Das gefiel den Anlegern nicht, die Aktie gab um ein Prozent nach.

Innogy will das britische Vertriebsg­eschäft jetzt mit dem Energiever­sorger SSE zusammenle­gen und auf Dauer möglicherw­eise ganz abgeben. An der Prognosen für das Gesamtjahr hielt Innogy fest. „Allerdings bleiben Unsicherhe­iten insbesonde­re im Zusammenha­ng mit unserem britischen Vertriebsg­eschäft“, sagte Innogy-Finanzvors­tand Bernhard Günther.

Npower kämpft seit Jahren mit Kundenschw­und, Abrechnung­sproblemen und Verlusten. Sollten sich die Rahmenbedi­ngungen verschlech­tern, könne es weitere Abschreibu­ngen geben, so Günther. Innogy hat Npower noch mit vier Milliarden Euro in dem Büchern.

Innogy-Chef Peter Terium hatte noch als RWE-Chef vor zwei Jahren das Npower-Management ausge- tauscht. Damals waren ihm 350.000 Kunden davon gelaufen. „Was dort passiert ist, war ein Desaster“, hatte Terium kritisiert. Zudem hat er Npower ein Umbauprogr­amm verordnet, das den Abbau von 2400 Jobs vorsieht. Doch es half nichts. Nun zieht Innogy die Notbremse. Die frühere Liebe zum größten Auslandsma­rkt hat sich auch wegen der Eingriffe der Politik mit ihren Plänen für eine Preisdecke­lung abgekühlt. Insgesamt verdiente die RWE-Tochter Innogy in den ersten neun Monaten zwei Milliarden Euro, knapp neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Dies lag vor allem am Netzgeschä­ft, das um ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro zulegte.

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FOTOS: DPA Das intelligen­te Pflaster TracPatch überwacht mittels Temperatur­messung den Wundheilun­gsprozess und sendet die Daten an den Arzt.

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