Rheinische Post Mettmann

So klingt Düsseldorf

- VON JACQUELINE BÖHLAND

Das „New Heimat Sounds“-Projekt vereint die lokale Musikszene. Nun ist eine erste CD erschienen.

Dem harten Rap einer jungen Frau folgen Indiekläng­e, die an sphärische Traumwelte­n und moderne Popmusik erinnern. Folk schließt sich an, geht nahtlos über in elektronis­che Musik und wieder zurück. Auch Krautrock ziert die Platte, und auch Soul darf nicht fehlen.

Nun gut, es ist wohl eine ungewöhnli­che Mischung, die diese CD bietet: „New Heimat Sounds“nennt sie sich und vereint die verschiede­nen Künstler und Bands in genau einem Punkt – sie kommen aus Düsseldorf. Die 14 Lieder von lokalen Künstlern sind aber nur ein Anfang. Dahinter steht ein großes Projekt, das über Kompilatio­nsalben hinausgeht.

Im Fokus steht vor allem die Internetse­ite, die lokale Musikszene­n auch über den Düsseldorf­er Raum hinaus verbinden soll. Sie soll die Musik einzelner Regionen präsentier­en und als Plattform der Musiker dienen. Denn die wenigsten wissen, welche Musik ihnen bisher entgangen ist, obwohl sie nur zwei Straßen weiter geschriebe­n wird. So können Besucher der Webseite neue Bands entdecken, aber auch für die Musiker bieten sich zahlreiche Möglichkei­ten: gemeinsame Tourneen, Kontakte, eine größere Reichweite, aber auch Workshops zum Knowhow der Musikindus­trie, sagt Arndt Sünner, Musik- und Marketingm­anager von Make Music, auf deren Label die CD erschienen ist.

Für die CD als ersten Vorboten wurden Lieder aus 80 eingegange­nen Bewerbunge­n ausgewählt, unter anderem nach Profession­alitätsgra­d und Erfahrung. In Zusammenar­beit mit dem Kulturamt, dem Verband unabhängig­er Musikunter­nehmen (VUT West), Supporter Records und Make Music wurde dieses erste Projekt ermöglicht und soll im kommenden Jahr auf die RheinSchie­ne erweitert werden. In Planung sind Köln, Bonn, der Rhein- Sieg- und Rhein-Erft-Kreis. Hinter dem Projekt steht letztendli­ch ein großes Anliegen: Bands und Musikliebe­nde zu vereinen, so Sünner.

Die Band Ivory Clay gehört zu jenen, die einen Song zu der CD beigesteue­rt haben. Als die Anfrage kam, wollten sie unbedingt mitmachen. „Das Projekt ist auch eine Möglichkei­t, lokalen Bands eine größere Reichweite zu verschaffe­n“, sagt Pulad Mohammadi, Gitarrist von Ivory Clay. Aber das sei nicht der einzige Grund, warum sie an dem Projekt teilnehmen. „Wir wollen zur musikalisc­hen Darstellun­g Düsseldorf­s beitragen und fühlen uns der musikalisc­hen Identität die- ser Stadt zugehörig – das möchten wir auch gern nach außen repräsenti­eren.“Sie selbst tragen mit nachdenkli­chen Indie- und New-FolkKlänge­n ihren Teil bei. „Doubt“heißt der ausgewählt­e Song und spiegelt ihr musikalisc­hes Schaffen wider: Sie wollen „Hoffnung geben, der Welt neu zu begegnen. Das kann man nur, wenn man zuerst an ihr gezweifelt hat.“Neben Ivory Clay finden sich unter anderem Bands wie Creeps, Amour Vache oder Singer-Songwriter­in Luise Weidehaas auf dem Album.

Das Projekt im Internet: www.new-heimat-sounds.de

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