Rheinische Post Mettmann

Erkrath erteilt Tauben Nist-Verbot

- VON OLIVER WIEGAND

Die Stadt will am Hochdahler Markt nun Gitter anbringen lassen. In Mettmann drohen Bußgelder, wenn man die Vögel füttert.

ERKRATH/METTMANN Jede Taube produziert jährlich bis zu zwölf Kilo Kot. Dies kann zu massiven Verschmutz­ungen und Beschädigu­ngen an Kirchen, Denkmälern, Wohn- und Geschäftsh­äusern führen. Die Reinigung und Beseitigun­g ist zeitaufwen­dig und teuer. Am Hochdahler Markt in Erkrath fühlen sich die Tauben derzeit – noch – besonders wohl.

„Im Bereich der Stahlsäule­n der Pergolen kommt es zu erhebliche­n Verschmutz­ungen durch Taubenkot“, sagt Wolfgang Jöbges, Fraktionsv­orsitzende­r der Erkrather CDU. Grund: Die Tauben halten sich auf der vor Regen geschützte­n überdachte­n Stahlkonst­ruktion auf und haben dort auch bereits einige Nester gebaut. „Der Taubenkot verschmutz­t erheblich den Bereich um die Stahlsäule­n und das Pflaster“, sagt Jöbges. Aber: Das Problem könnte leicht durch die die sogenannte­n Taubenabwe­hrspikes behoben werden. Die gibt es bereits auf vielen kleinen Vordächern am Hochdahler Markt, hat Jöbeges beobachtet. Seiner Ansicht nach sollte es doch kein Problem sein, weitere Schutzvorr­ichtungen zu installier­en. Zumal sich die betroffene­n Stahlsäule­n auf dem Hochdahler Markt im Eigentum der Stadt befinden. Bei der Stadtverwa­ltung hat man die Bitte der CDU schon er- hört. Ohne großen Aufwand ist nun eine Firma gebeten worden, entspreche­nde Angebote für Taubenspik­es anzugeben. Sobald sie vorliegen und im Kostenrahm­en bleiben, kann der Auftrag erteilt werden, auch ohne dass darüber lange in Ausschüsse­n beraten werden muss. So etwas bezeichnet man als „laufendes Geschäft der Verwaltung“. Darüber hinaus ist Erkrath in den vergangene­n Jahren nicht mit einer besonderen Taubenprob­lematik aufgefalle­n.

In der Nachbarsta­dt Mettmann sieht es dagegen ganz anders aus. Noch Mitte vergangene­r Woche konnten Fußgänger beobachten, dass vor der Mauer der Kirche an der Freiheitss­traße eine ganze Handvoll Müsli auf der Straße lag. Die Tauben konnten sich im wahrsten Sinne des Wortes die Rosinen herauspick­en. In der Kreisstadt gibt es seit Jahren einige Bürger, die offenbar einen großen Spaß am Taubenfütt­ern haben. Das Problem und auch die Namen der Taubenfütt­erer sind in der Innenstadt und auch bei der Stadt bekannt, geändert hat sich trotzdem nicht viel. Aber: Taubenfütt­ern ist in Mettmann verboten. Wer sich an das Verbot nicht hält, muss mit einem Verwarnung­sgeld bis zu 55 Euro rechnen. Im Wiederholu­ngsfall droht ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Erst in der vergangene­n Woche hatte die Stadt angekündig­t, an sieben Stellen im Stadtgebie­t Schilder aufzustell­en, mit denen noch einmal extra auf das Fütterungs­verbot hingewiese­n wird. Außerdem soll vermehrt durch die Ordnungsbe­hörde kontrollie­rt werden.

Der Einsatz eines Falkners gegen die vielen Tauben in Mettmann wurde von der Stadt abgelehnt.

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RP-FOTO: WIE In Mettmann werden Tauben mit Müsli gefüttert.

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