Rheinische Post Mettmann

„LOKart“-Ausstellun­g begeistert Schüler

- VON MAREN KÖNEMANN

Eine Führung durch die Schau hat den Jugendlich­en jetzt sehr gefallen. Hier können sie Kunst erleben – ob auf der Leinwand, als Skulptur oder in Aktion.

ERKRATH Es ist der vierte und letzte Tag der diesjährig­en „LOKart“-Ausstellun­g im Lokschuppe­n in Erkrath – an diesem Tag können vor allem Schüler die Erkrather Kunstszene näher kennenlern­en. Zwei Grundschul- und drei Realschulk­lassen nehmen in diesem Jahr an den Führungen durch die Ausstellun­g teil. Die Besonderhe­it: Es sind die Künstlerin­nen selbst, die ihre Werke den Schülern nahebringe­n und ihnen einen Zugang zur Kunst geben wollen.

Hyacinta Hovestadt, Anita Herzog-Graf und Ursula Schweigk sind Teil der diesjährig­en Ausstellun­g, und sie engagieren sich darüber hinaus ehrenamtli­ch, um den Schülern einen Einblick in die „LOKart“zu ermögliche­n. Für die Führung haben sie ein pädagogisc­hes Arbeitsbla­tt ausgearbei­tet, das die Kinder und Jugendlich­en durch die Ausstellun­g leiten soll. „Wir wollen das Interesse der Schüler für Kunst wecken“, erklärt Hovestadt, die seit elf Jahren in fast jeder Ausstellun­g mitgeholfe­n hat.

Dass die Schüler sich mit der Kunst auseinande­rsetzen und so einen besseren Zugang finden, ist den Künstlerin­nen besonders wichtig. Und das Konzept geht auf: Die Fünftkläss­ler der Realschule Hochdahl sind nicht nur interessie­rt, sondern ganz begeistert von dem, was es zu entdecken gibt.

Ob Skulpturen, Malerei oder Fotografie – alles wird genau betrachtet und mit Hilfe der Arbeitsblä­tter hinterfrag­t. Beim gemeinsame­n Besprechen der Aufgaben schnipsen die Schüler sogar mit den Fingern. Sie können es kaum erwarten, ihre Gedanken über die Kunstwerke mit allen zu teilen. „Es war schön, dass man so viel erfahren und selber machen konnte. Ich war das erste Mal hier und fand’s super“, sagt Egona Zabeljaj (10). Auch ihre Mitschüler­in Solin Mollaomar (10), deren Familie vor zwei Jahren von Syrien nach Deutschlan­d fliehen musste, findet Gefallen an der Ausstellun­g. „Ich fand’s schön, weil Kunst mein Ding ist. Manche Beschreibu­ngen waren auf Arabisch, die konnte ich gut verstehen“, erzählt die Zehnjährig­e, „besonders gefallen hat mit das Bild mit dem Feuer“.

Elisabeth Hoopmann, Kunstlehre­rein an der Realschule Hochdahl, nimmt das Angebot für ihre Schul- klassen seit über zehn Jahren wahr. Dass ihre Schüler die Künstlerin­nen bei der Führung persönlich kennenlern­en können, findet sie besonders schön. Und sie freut sich jedes Mal aufs Neue über das große Interesse. „Die Kinder finden das immer ganz toll. Sie werden hier inspiriert und lernen, wie vielfältig Kunst eigentlich ist“, erklärt Hoopmann.

Die Vielfalt spiegelt sich nicht nur in den Kunstwerke­n, sondern auch in den Aufgaben für die Schüler wider. An einer Station sollen sich Begriffe zum Thema „Licht“überlegt und damit die Bilder von Ursula Schwiegk beschriebe­n werden. Am Arbeitstis­ch von Anita Herzog-Graf darf dann jeder einmal selbst kreativ werden: mit der sogenannte­n „Frottage“– einer alten Drucktechn­ik – können die Schüler bunte Muster auf ihre weißen Blätter zaubern. Die Aktionen bleiben den Kindern immer besonders im Gedächtnis. „Oft wollen sie es dann zu Hause nachmachen“, erklärt Anita Herzog-Graf.

Für Elisabeth Hoopmann war die Führung wieder ein großer Erfolg.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Kunst zum Anfassen: Während des Besuchs der LOK-Art der Klasse 5c der Realschule Hochdahl zeigte Anita Herzog-Graf Leandro, Guilia und Chaymae eine Vorlage für Linoldruck.

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