Rheinische Post Mettmann

Von der Leyen will Einsätze der Bundeswehr verlängern

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BERLIN (RP) Die vorübergeh­ende Verlängeru­ng von sieben Auslandsei­nsätzen der Bundeswehr ist nach Worten von Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen zwingend notwendig für die außenpolit­ische Kontinuitä­t. „Deutschlan­d steht für Verlässlic­hkeit“, sagte die CDU-Ministerin gestern im Bundestag, „der Terror wartet nicht darauf, dass wir hier zu Potte kommen.“Die Verlängeru­ng um drei Monate gebe gerade den neuen Abgeordnet­en Zeit, sich mit den unterschie­dlichen Mandaten auseinande­rzusetzen.

Der neue Bundestag diskutiert die kurzzeitig­e Verlängeru­ng von sieben Einsätzen, darunter die Ausbildung­smission in Afghanista­n. Die Drei-Monats-Verlängeru­ng soll die Zeit bis zur Regierungs­bildung überbrücke­n. Am Kern der Einsätze ändert sich zunächst nichts. Die Zustimmung des Bundestags, die im Dezember erfolgen soll, gilt als sicher. Ob die Überbrücku­ngszeit nach dem Scheitern der JamaikaGes­präche allerdings ausreicht bis zur Regierungs­bildung, ist ungewiss. Das aktuelle Mandat der Operation „Resolute Support“in Afghanista­n ist befristet bis zum 31. Dezember 2017 und erlaubt den Einsatz von bis zu 980 deutschen Soldaten. Er dient der Ausbildung und Beratung der afghanisch­en Sicherheit­skräfte. Nach den USA ist Deutschlan­d damit der zweitgrößt­e Truppenste­ller in Afghanista­n. Insgesamt sind rund 12.000 Soldaten aus knapp 40 Ländern an der Operation in Afghanista­n beteiligt.

Nach den Worten von Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) ist nach 16 Jahren durchaus Kritik am Einsatz in Afghanista­n berechtigt. Aber Deutschlan­d müsse zu seiner internatio­nalen Verantwort­ung stehen, sagte Gabriel. Es gehe darum, Stabilität in dem Land zu schaffen. Der Außenminis­ter betonte, dass es sich nicht um einen Kampfeinsa­tz der Bundeswehr handele. Auch er bat um die Zustimmung zu einem „außerorden­tlich schwierige­n“Mandat.

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