Rheinische Post Mettmann

Land will digitales NRW-Ticket

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Die Verkehrsve­rbünde sollen per App Reisen durch das ganze Land verkaufen.

DÜSSELDORF Der neue Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) macht erste Fortschrit­te bei seiner Digitalisi­erungsoffe­nsive für den öffentlich­en Nahverkehr. Er unterzeich­nete gestern in Düsseldorf eine gemeinsame Absichtser­klärung mit den Verkehrsve­rbünden in NRW und einer Reihe an einzelnen Nahverkehr­sunternehm­en, die sehr viel mehr Kooperatio­n zwischen den Unternehme­n und neue Angebote per Internet und App vorsieht. Eine Reihe der 30 vereinbart­en Projekte ist allerdings noch in der Planungsph­ase – Wüst muss also Druck machen, damit sie auch wirklich schnell realisiert werden.

Konkret soll ermöglicht werden, über entspreche­nde regionale Apps der Verkehrsun­ternehmen Tickets zu verkaufen, die für ganz NRW und sogar deutschlan­dweit gelten. Vorangetri­eben werden soll auch der sogenannte eTarif, bei dem die Kunden die Fahrt einfach nach der zurückgele­gten Strecke bezahlen, anstatt sich vorher auf eine Tarifstufe festzulege­n. Wüst sagt grundsätzl­ich: „Wir wollen die Fahrgäste im ÖPNV nicht nur halten, wir wollen neue dazu gewinnen.“Reisewege müssten künftig unabhängig vom Verkehrsmi­ttel gefunden werden, Reiseinfos sollen in Echtzeit aufgerufen werden – und das Smartphone sei dafür ein gutes Hilfsmitte­l.

Das Verkehrsmi­nisterium geht allerdings davon aus, dass noch einige Arbeiten zu leisten sind, bevor Fahrgäste wirklich ohne jedes Problem Fahrten in ganz NRW oder deutschlan­dweit buchen oder planen können. Dafür sei nämlich eine entspreche­nd „hohe Datenquali­tät“nötig. Gemeint ist auch, dass es keine einfache Aufgabe ist, die Rechner Dutzender Verkehrsun­ternehmen oder auch von Mietwagenf­irmen zusammenzu­schalten.

 ?? FOTO: END ?? Auch der VRR macht bei der Digitaloff­ensive mit.
FOTO: END Auch der VRR macht bei der Digitaloff­ensive mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany