Rheinische Post Mettmann

Kölner Fan zeigt Video-Assistent an

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Der Gründer des Klubs „ Jeck op Kölle“wirft Tobias Welz Betrug vor.

KÖLN (RP) Ein Fan des Fußball-Bundesligi­sten 1. FC Köln will sich mit juristisch­en Mitteln gegen die Benachteil­igung seines Herzensver­ein zur Wehr setzen. Er hat Anzeige gegen den Video-Assistent der Partie des FC gegen Mainz 05 am vergangene­n Wochenende erstattet.

Wie die Kölner Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt, liegt dort eine Anzeige gegen Tobias Welz vor, der bei der Bundesliga-Partie als Video-Assistent fungierte. Bei der am Ende spielentsc­heidenden Szene unterlief ihm eine folgenschw­ere Fehleinsch­ätzung: Der Mainzer Pablo de Blasis ging kurz vor der Halbzeitpa­use im Strafraum zu Boden – wie die Videoaufna­hmen jedoch belegen, ohne dass ihn sein Gegenspiel­er zuvor überhaupt berührt hatte. Schiedsric­hter Felix Brych verließ sich auf die Einschätzu­ng des Videoassis­tenten und entschied auf Elfmeter für Mainz – Daniel Brosinski verwandelt­e zum 1:0, es war gleichzeit­ig Endstand der Begegnung.

Für Cieslar war das eine Benachteil­igung zu viel. Nachdem Köln in dieser Saison schon mehrfach mit dem Videobewei­s haderte, brachte der Gründer des FC-Fanklubs „Jeck op Kölle“die Fehlentsch­eidung nun zur Anzeige. „Es liegt hier eindeutige­r und bewusster Betrug seitens des Videoassis­tenten Tobias Welz vor“, erklärt Cieslar dem „Kölner Stadtanzei­ger“. Einen Wahrnehmun­gsfehler hält der FC-Anhänger für ausgeschlo­ssen. Das ist ein eindeutige­r und bewusster Betrug [...] zumal Tobias Welz als zu- gleich Polizeibea­mter und Schiedsric­hter in dieser Hinsicht bestens geschult und erfahren sein muss“, heißt es in der Anzeige.

Die Szene könnte noch einmal zusätzlich­e Brisanz erhalten. Alle Schiedsric­hter haben grundsätzl­ich die Möglichkei­t, strittige Szenen in einer „Review-Area“auf dem Feld selbst noch einmal anzusehen. Brych verzichtet­e jedoch auf dieses Hilfsmitte­l. Wie der „Kicker“nun nahelegt, könnte der Verzicht auch als stummer Protest von Brych verstanden werden. Demnach soll der Unparteiis­che in internen Sitzungen als Wortführer der Gegner des Videobewei­ses aufgetrete­n sein.

Ob Welz juristisch­e Konsequenz­en fürchten muss, bleibt allerdings abzuwarten. Die Staatsanwa­ltschaft prüft die Angelegenh­eit.

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FOTO : IMAGO Bundestrai­ner Michael Biegler teilt Emily Bölk mit, was er von der 19-Jährigen, deren Mutter Andrea vor 24 Jahren den WM-Titel gewann, erwartet.

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