Rheinische Post Mettmann

Nicolai-Messe in Lambertus mit Bravour aufgeführt

- VON GUNDEL SEIBEL

METTMANN Es passiert, dass Regionalka­ntor Matthias Röttger den Besuchern der Heiligen Messe am Sonntagmor­gen in St. Lambertus ganz besondere Musik bietet. Die berühmte „Nicolai-Messe“von Joseph Haydn wurde aufgeführt vom Kirchencho­r St. Lambertus, vom Düsseldorf­er Orchester Camerata Louis Spohr und den Sänger/innen Anke Cordes (Sopran), Luzia Ernst (Alt) und Hagen Goar-Bornmann (Bass), die zusammen mit dem Mettmanner Tenor Daniel Posdziech die OrchesterS­oli sangen. Der St.Lambertus-Gemeinde ist Posdziech als Stimm- bildner der Kinderchör­e bekannt. Die vier Sänger kennen sich seit ihrer Ausbildung an der Folkwang Musikhochs­chule in Essen. An der Orgel saß Max Pocha. Die HaydnsKomp­osition, die zuweilen „Mozart’sche Musik“genannt werden kann, verlieh der Heiligen Messe eine besondere Feierlichk­eit, große Würde bis hin zur Glaubenser­fahrung. Die 40 Sänger des St. Lambertus-Chores lieferten Stimmgewal­t und -reinheit. Kantor Matthias Röttger wird zufrieden gewesen sein. Das Camerata-Orchester selbst nennt sich „viel-harmonisch“und stellte sich profession­ell und einfühlsam auf den Mettmanner Kirchencho­r ein. Die Solisten rundeten die Passagen von Kyrie eleison bis Dona nobis pacem perfekt ab. Dass diese zwei Abschnitte am Anfang und am Ende der Messe dieselbe Kompositio­n haben, ist der Tatsache geschuldet, dass Haydn das Stück in großer Eile komponiert hat.

Geschriebe­n hat er es im Jahr 1772 für das Namensfest seines damaligen Arbeitgebe­rs, des Fürsten Nikolaus Esterházy. Tatsächlic­h dauert diese Orchesterm­esse nur 25 Minuten, die natürlich in die Heilige Messe in St. Lambertus eingebette­t war.

Ein „beeindruck­endes Zeugnis“von der Erarbeitun­g musikalisc­her Talente nannte Pfarrer Ullmann die dargeboten­e Musik. Denn tatsächlic­h hatte er in seiner Predigt von der „Entwicklun­g der Talente“gespro- chen. „Was in uns schlummert, muss umgesetzt werden“, sagte er. Aber auch die Gottesdien­st-Besucher durften singen.

Als die morgendlic­he Sonne durch die wunderschö­nen Kirchenfen­ster schien, wurde das Lied „Sonne der Gerechtigk­eit“angestimmt. Der St. Lambertus-Chor zelebriert­e an diesem Sonntag das CäcilienFe­st, der Schutzheil­igen aller Musizieren­den in der katholisch­en Kirche.

Der eigentlich­e Namenstag der Heiligen Cäcilie, die im 3. Jahrhunder­t nach Christus gelebt haben soll, wird am heutigen 22. November gefeiert.

Nächster Termin in der Kirche ist die Orgelmusik zur Marktzeit am kommenden Samstag, 25. November, ab 11.30 Uhr.

Die 40 Sänger des St.-Lambertus-Chores lieferten Stimmgewal­t

und -reinheit

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