Rheinische Post Mettmann

Poller vom U-Bahnbau schützen vor Terror

- VON STEFANI GEILHAUSEN UND UWE-JENS RUHNAU

Stadt lässt nicht mehr so viele Container aufstellen. Netzgesell­schaft nutzt Betonfüße neu.

Die erste Adresse war das Rathaus. Dort wurden gestern Betonfüße aufgestell­t, die Terroransc­hläge mit Lkw verhindern sollen. Was sofort ins Auge fiel: Die runden Klötze sind nicht wie üblich betongrau, sondern froschgrün. Sie sehen filigraner aus als die Sperren in der Vergangenh­eit, als man wegen der Attentate in Nizza und Berlin rasch improvisie­ren musste.

Stadt und Polizei haben sich auf ein abgestufte­s System verständig­t. Sicherheit soll gewährleis­tet werden, aber Düsseldorf nicht wie eine Trutzburg wirken. Die neuen Poller sollen rasch versetzt werden können, wenn es nötig ist. Sie werden wie an der Marktstraß­e am Rathaus auch im Zickzack aufgestell­t, so dass Lkw nicht durchbrech­en, aber Rettungs- und Lieferfahr­zeuge um sie herumkurve­n können.

Die Poller stehen an den Zufahrtstr­aßen zu den Märkten. Am Kö-Bogen/Joachim-Erwin-Platz (Richtung Schadowstr­aße) und auf der Mühlenstra­ße sollen Container platziert werden. Auch an der Hein- rich-Heine-Allee in Höhe Bolker Stern – dort fuhr früher die Bahn in die Altstadt – sind technische Sperren vorgesehen. An dieser Stelle möchten die Düsseldorf­er Jonges ihr schon lange geplantes Köbes- Denkmal positionie­ren, so dass die Kunst als permanente Terrorsper­re fungieren könnte.

Die Polizei redet über ihre Sicherheit­smaßnahmen am liebsten gar nicht, wird aber ihr Personal in der Innenstadt verstärken, wenn die Weihnachts­märkte öffnen. Ob wie im vorigen Jahr, auch wieder Beamte mit Maschinenp­istolen auf Streife gehen, hängt von der aktuellen Lage ab, heißt es.

Die grünen Poller sind übrigens ein Recycling-Projekt der Netzgesell­schaft (Stadtwerke). Ursprüngli­ch waren sie Teil der Baustellen­beleuchtun­g entlang der WehrhahnLi­nie, sollten nach dem U-Bahnbau entsorgt werden. „Dann kam die Sicherheit­sdebatte auf, und wir haben beschlosse­n, sie für solche Zwecke aufzuheben“, sagt Netzgesell­schaftSpre­cher René Schleucher. 20 Stück besitzt die Gesellscha­ft, die sie für eine symbolisch­e Miete von fünf Euro an Selbstabho­ler vermietet.

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FOTO: PFW Die grünen Poller trugen einst die Leuchten an der U-Bahn-Baustelle und sollen jetzt vor Lkw-Angriffen auf den Weihnachts­markt schützen.

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