Rheinische Post Mettmann

Die besten jungen Handwerker sind im Finale

- VON ROBIN HETZEL

Heute beginnt die erstmalig in Düsseldorf stattfinde­nde Deutsche Meistersch­aft der Anlagenmec­haniker im Bereich Technik für Sanitär, Heizung und Klima (SHK). Acht Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d kämpfen im Berufszent­rum in Bilk um den Sieg.

Die Heizung mit dem Smartphone steuern, von der Arbeit aus Wasser in die Badewanne einlassen oder das neue Badezimmer mithilfe von Virtual-Reality-Brillen planen: Der Beruf Anlagenmec­haniker im Bereich Sanitär, Heizung und Klima (SHK) wird immer vielfältig­er. Das wird auch bei der Deutschen Meistersch­aft der besten SHK-Anlagenmec­haniker deutlich, die sich ab heute im Berufszent­rum, einem überbetrie­blichen Ausbildung­szentrum in Bilk, messen.

Acht Talente aus dem ganzen Bundesgebi­et haben es geschafft: Sie haben erst den praktische­n Leistungsw­ettbewerb ihrer Innung, dann den überregion­alen Wettbewerb in ihrem Bundesland gewonnen und dürfen nun bei der Deutschen Meistersch­aft der Anlagenmec­haniker für SHK-Technik antreten. Dem Sieger winkt die Aufnahme in den deutschen Leistungsk­ader, viele interessan­te Schulungen und die Teilnahme an der EuropaMeis­terschaft, der „EuroSkills“im SHK-Bereich. „Die Kriterien für die Teilnahme an der Deutschen Meistersch­aft haben es in sich“, sagt Josef Bock, deutscher Nationaltr­ainer der Anlagenmec­haniker. Nur wer einen bestimmten Punkteschn­itt erreicht hat, darf teilnehmen. So werden ab heute lediglich acht Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d um den Sieg kämpfen.

Am Ende der bis Freitagmit­tag dauernden Meistersch­aft steht eine vollständi­ge Bad-Installati­on mit WC, Waschbecke­n und Heizung. Das beginnt mit dem Einrichten des Arbeitspla­tzes, einem großen Saal des Berufszent­rums, der eigentlich als Kantine dient. Nur vom Absperrban­d getrennt und vor den Augen der Besucher werden die Teilnehmer dann die Installati­onsarbeite­n durchführe­n. Am Ende steht eine Dichtheits­prüfung der Werkstücke. Die Endbewertu­ng der Jury erfolgt nach vielen verschiede­nen Kriterien wie Zeit, Sauberkeit am Arbeitspla­tz und Beachtung der Vorschrift­en. „Die Maßgenauig­keit und Dichtheits­prüfung sind am wichtigste­n“, so Bock, der in der Jury sitzt, die am Freitagabe­nd den Sieger kürt.

Der große Clou: Als Hommage an Düsseldorf müssen die kupfernen Heizungsro­hre nach vorgegeben­em Plan so verlegt werden, dass sie am Ende die Silhouette des Rheinturms ergeben. „Wir freuen uns in Düsseldorf zu sein und wollen auch Elemente der Stadt einbauen“, sagt Bock.

Die Regeln der Meistersch­aft klingen zwar denkbar einfach, haben es aber in sich: „Im normalen Alltag würde man drei statt zwei Tage brauchen“, sagt Bock. Der Zeitdruck und die vielen Besucher, die die Werke in Augenschei­n nehmen, seien die größten Herausford­erungen, so Hans-Werner Eschrich, Organisato­r und Obermeiste­r der Düsseldorf­er SHK-Innung. „Jeder von ihnen wird Fehler machen. Am Ende geht es darum, wer am wenigsten gemacht hat“, stimmt Bock zu.

Aber nicht nur für ausgelernt­e SHK-Anlagenmec­haniker ist die Veranstalt­ung interessan­t. Für privat Interessie­rte und vor allem für künftige Auszubilde­nde des Bereichs gibt es einen Technikrau­m, in dem man sich selbst an einer Installati­on probieren kann. Dazu kommt eine große Haustechni­k-Ausstellun­g mit dem Themenschw­erpunkt Digitalisi­erung. „Bei uns heißt es zwei Tage lang: Reinschnup­pern, Mitfiebern und Ausprobier­en“, be-

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Bodo Becker (r., Verkaufsbe­rater Vaillant) und Hans-Werner Eschrich (Obermeiste­r der Sanitärinn­ung und Organisato­r der Deutschen Meistersch­aften)

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