Monheim baut sich eine neue Rheinfront
MONHEIM Als einzige Stadt im Kreis Mettmann liegt Monheim am Rhein. Und mit diesem Pfund wuchert die wirtschaftlich erstarkte Gemeinde jetzt stärker denn je: Sie baut eine neue Rheinfront. Auf dem lange brach gelegenen Gelände der ehemaligen Shell-Raffinerie ist das Gewerbegebiet Rheinpark entstanden. In modernen Bürogebäuden haben sich schon etliche Unternehmen angesiedelt, die neben Monheims niedrigen Steuersätzen die Lage mit Blick auf den Rhein schätzen. In Gegenrichtung macht sich die Stadt mit der neuen Architektur jetzt für alle sichtbar, die auf einem Schiff vorbeifahren.
„Früher hieß es immer: ,Monnem am Damm und Boomberg am Rhing’“, sagt Heimathistoriker Karl König. Damit beschrieb der Volksmund einerseits die Ufernähe des Ortsteils Baumberg und anderer- seits die durch Deich und grünes Vorland vom Wasser weit entfernte Monheimer Altstadt. Doch der für 1,4 Millionen Euro errichtete, Ende September eröffnete Schiffsanleger führt direkt zum so ausgerufenen neuen Stadteingang. Südlich des Gewerbegebiets werden dafür an der Rheinpromenade derzeit drei markante Mehrfamilienhäuser mit Ladenzeile errichtet. Das Architektenbüro Konrath und Wennemar hat sich bei seinem Entwurf von drei ungleichen Kieselsteinen inspirie- ren lassen, „die am Rheinufer angespült wurden und nun architektonisch geschliffen werden“. Bei der Jungfernfahrt vom neuen Schiffsanleger aus machten sich die Gäste ein Bild von der binnen zwölf Jahren herangewachsenen neuen Rheinfront, die sich noch weiter verändern wird. Als erstes Unternehmen an der kurz zuvor neu gestalteten Rheinpromenade bezog 2005 das vormalige HenkelTochterunternehmen Cognis, heute BASF, einen Neubau. Mehrere weiße Kuben mit bläulich schimmernden Glasfassadenelementen prägen diesen Firmensitz, der zunächst neben dem künstlich aufgeschütteten Monberg allein auf weiter Flur stand. Dann gesellten sich in zweiter Reihe die Akademie für Unternehmensfüh- rung sowie die Verwaltung der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung (Mega) hinzu.
Direkt am Rheinufer fallen zwei kubische Gebäude mit weißer und jeweils durch viele hohe Fensteröffnungen gerasterten Fassade auf. 2013 hatte das Bauunternehmen Goldbeck seinen Rheinland-Sitz von Langenfeld dorthin verlagert. Dessen Ingenieure bekamen auch die Bauausführung für das Rheinpark-Carree übertragen, das als optischer Hingucker im Mittelteil durch rote und gelbe Glaselemente unterbrochen wird. Goldbeck errichtete für Kadans auch das Carree II. Ebenfalls Bestandteil der neuen Rheinfront ist ein Drei-Sterne-Hotel mit 178 Betten, das im April 2018 eröffnen soll.