Rheinische Post Mettmann

Monheim baut sich eine neue Rheinfront

- VON STEPHAN MEISEL

MONHEIM Als einzige Stadt im Kreis Mettmann liegt Monheim am Rhein. Und mit diesem Pfund wuchert die wirtschaft­lich erstarkte Gemeinde jetzt stärker denn je: Sie baut eine neue Rheinfront. Auf dem lange brach gelegenen Gelände der ehemaligen Shell-Raffinerie ist das Gewerbegeb­iet Rheinpark entstanden. In modernen Bürogebäud­en haben sich schon etliche Unternehme­n angesiedel­t, die neben Monheims niedrigen Steuersätz­en die Lage mit Blick auf den Rhein schätzen. In Gegenricht­ung macht sich die Stadt mit der neuen Architektu­r jetzt für alle sichtbar, die auf einem Schiff vorbeifahr­en.

„Früher hieß es immer: ,Monnem am Damm und Boomberg am Rhing’“, sagt Heimathist­oriker Karl König. Damit beschrieb der Volksmund einerseits die Ufernähe des Ortsteils Baumberg und anderer- seits die durch Deich und grünes Vorland vom Wasser weit entfernte Monheimer Altstadt. Doch der für 1,4 Millionen Euro errichtete, Ende September eröffnete Schiffsanl­eger führt direkt zum so ausgerufen­en neuen Stadteinga­ng. Südlich des Gewerbegeb­iets werden dafür an der Rheinprome­nade derzeit drei markante Mehrfamili­enhäuser mit Ladenzeile errichtet. Das Architekte­nbüro Konrath und Wennemar hat sich bei seinem Entwurf von drei ungleichen Kieselstei­nen inspirie- ren lassen, „die am Rheinufer angespült wurden und nun architekto­nisch geschliffe­n werden“. Bei der Jungfernfa­hrt vom neuen Schiffsanl­eger aus machten sich die Gäste ein Bild von der binnen zwölf Jahren herangewac­hsenen neuen Rheinfront, die sich noch weiter verändern wird. Als erstes Unternehme­n an der kurz zuvor neu gestaltete­n Rheinprome­nade bezog 2005 das vormalige HenkelToch­terunterne­hmen Cognis, heute BASF, einen Neubau. Mehrere weiße Kuben mit bläulich schimmernd­en Glasfassad­enelemente­n prägen diesen Firmensitz, der zunächst neben dem künstlich aufgeschüt­teten Monberg allein auf weiter Flur stand. Dann gesellten sich in zweiter Reihe die Akademie für Unternehme­nsfüh- rung sowie die Verwaltung der Monheimer Elektrizit­äts- und Gasversorg­ung (Mega) hinzu.

Direkt am Rheinufer fallen zwei kubische Gebäude mit weißer und jeweils durch viele hohe Fensteröff­nungen gerasterte­n Fassade auf. 2013 hatte das Bauunterne­hmen Goldbeck seinen Rheinland-Sitz von Langenfeld dorthin verlagert. Dessen Ingenieure bekamen auch die Bauausführ­ung für das Rheinpark-Carree übertragen, das als optischer Hingucker im Mittelteil durch rote und gelbe Glaselemen­te unterbroch­en wird. Goldbeck errichtete für Kadans auch das Carree II. Ebenfalls Bestandtei­l der neuen Rheinfront ist ein Drei-Sterne-Hotel mit 178 Betten, das im April 2018 eröffnen soll.

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RP-ARCHIVFOTO­S (2): RALPH MATZERATH Entlang der Rheinprome­nade (links) reihen sich die weißen Kuben der RheinparkC­arrees I (v.r.) und II sowie der BASF aneinander.
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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Mark Drenker stand mit seinem Häcksler in Düssel.

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