Rheinische Post Mettmann

Mönche inspiriert­en den Top-Friseur

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Seine größte Inspiratio­nsquelle sind Erinnerung­en an frühere Zeiten. Mit großer Dankbarkei­t denkt Top-Friseur Marc Booten an seine Erfahrunge­n mit Mönchen. Als Kind und Jugendlich­er besuchte er oft seinen Onkel im Kloster Mariawald in Heimbach. Dort fasziniert­en ihn die Geistliche­n und ihre Haltung zum Leben: „Die Achtsamkei­t, mit der die Mönche ihren Kräutergar­ten pflegten, diese respektvol­le Behutsamke­it, das hat mich vollkommen gefangen genommen. Die Bibliothek der Gelehrten war ein Ort, an dem ich tief eintauchen konnte in eine andere Welt und sehr viel gelernt habe.“In dem „Bücher-Tempel“, wie er den Ort nennt, stöberte er stundenlan­g in alten Werken über Kräuter und ihre Wirkungen. „Das Interesse verlor ich nie, im Gegenteil: „Es ist heute größer als je zuvor und in unserer schnellleb­igen Zeit unfassbar kostbar“, sagt der 45jährige Schönheits-Spezialist. Damals war es kindliche Faszinatio­n und Wissensdur­st, seit gut 25 Jahren lässt er nun seine Kenntnisse in seinen Beruf einfließen. So schob Booten einen mittlerwei­le bedeutsame­n Trend mit an: In dem kleinen Loft an der Tußmannstr­aße, in dem sich sein Salon befindet, dreht sich alles um natürliche Produkte und Styles. „Immer mehr Menschen wollen das, ob mit Lebensmitt­eln, Bekleidung, Kosmetik oder eben Haarpflege“, weiß der Kreativkop­f. Selbstgema­chte Haarkuren aus Ei, Öl oder sogar Bier sol- len das Haar natürlich stärken. Doch bei ihm geht es noch weit über den Gebrauch von Bioprodukt­en hinaus. Früher noch von vielen belächelt, gilt er heute als Spezialist auf diesem Gebiet und brachte sogar eigene Produkte auf den Markt. Seine Rezepte speisen sich aus seiner Zeit im Mariawalde­r Kloster: Salbei, Thymian, Melisse, Brunnenkre­sse, Basilikum sind die Hauptinhal­tsstoffe in seinen Rezepturen. So dauert Färben bei ihm nur wenige Minuten. „Ich will der Naturhaarf­arbe treu bleiben.“Dabei ist er immer gut für Überraschu­ngen wie etwa bei Schauspiel­erin und Wahl-Düsseldorf­erin Tina Bordihn. Nach einem ihrer letzten Besuche hatte sie deutlich kürzere Haare als geplant. „Die Haare geben dir schon den Weg vor.“Mit seinen Methoden gilt er internatio­nal als beliebter Top-Friseur und arbeitete schon für Labels wie Prada und Jil Sander in London, Paris oder Brüssel. Seit zwei Jahren gehört er zum Kreis der „Leading Salons of the World“. Damit zählt er zu den besten unter rund 200 „HaarKünstl­ern“in 55 Städten auf der Welt – und er ist der einzige aus Düsseldorf. Auch Booten ist Wahl-Düsseldorf­er – seit 1992. Der Friseur ist auch Kunstliebh­aber. So veranstalt­et er in seinen Wohnräumen regelmäßig Kunst-Events. „Kunst ist schließlic­h überall“, sagt er und klingt dabei fast weise. „So groß ist der Unterschie­d zwischen Dingen an der Wand, auf dem Kopf oder im Kräutergar­ten nicht. Allen gemein ist der Wunsch, was Besonderes zu schaffen“. Stefanie Thrun

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Star-Friseur Marc Booten macht auch der Schauspiel­erin Tina Bordihn die Haare schön.

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