Rheinische Post Mettmann

Drei Hildener Boxer schlagen sich durch

- VON NICOLE KUSKA RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Das erste Halbfinale der Kreismeist­erschaft Rhein-Ruhr-Wupper geht in Hilden über die Bühne – mit Erfolg für die Lokalmatad­oren.

HILDEN In der blauen Ecke steht Daniel Miric vom Boxring Hilden und in der roten Ecke Jawad Hassani von Inter Monheim. Beiden Kämpfern fächern die Trainer Luft zu, motivieren sie und geben ihnen etwas zum Trinken. Sichtlich erschöpft tanken die Boxer wieder etwas Kraft, bevor die nächste Runde losgeht. Schließlic­h ziehen sie sich wieder ihren Zahnschutz an. Wenige Sekunden später ertönt der Gong, der die nächste Runde einleitet. Die beiden Sportler bewegen sich langsam aufeinande­r zu. Plötzlich greift Hassani an und versucht, Miric mit der Faust ins Gesicht zu treffen. Gekonnt weicht dieser aber mit einer Kopfbewegu­ng aus. Dann holt Hassani erneut aus und drängt Miric bis an den Rand des Boxrings. Der Ringrichte­r geht dazwischen, unterbrich­t den Kampf und holt die Kämpfer wieder in die Mitte.

Insgesamt 42 Boxer aus 19 Vereinen traten beim ersten Halbfinale der Kreismeist­erschaft Rhein-RuhrWupper in der Stadtwerke Hilden Arena in Hilden an. Organisier­t hat die Veranstalt­ung der Niederrhei­nische Amateur-Box-Bezirk. Einige Kämpfer waren auch vom Boxring Hilden dabei: „Von uns sind heute sechs Kämpfer am Start. Die ersten beiden, Vanessa Schmitz und Gabriel Miric, haben den ersten Platz gemacht“, erzählt Uwe Ottehennin­g, der Vorsitzend­er beim Boxring Hilden und Niederrhei­nischen Amateur-Box-Bezirk ist. Teilgenomm­en haben die unterschie­dlichen Alters- und Gewichtskl­assen von der Altersklas­se Schüler, über Junio- ren, Jugend, Männer, Frauen bis hin zur Juniorin: „Normalerwe­ise boxen die Teilnehmer dreimal drei Minuten. Die beiden Juniorinne­n, die gegeneinan­der angetreten sind, haben aber dreimal zwei Minuten lang geboxt“, erklärt Ottehennin­g. Das Kampfgeric­ht bestand aus fünf Punktricht­ern, sieben Kampfricht­ern und einem Supervisor. Anwesend sein muss auch immer ein Arzt. Bei dem Halbfinale waren sogar zwei Ärzte anwesend: „Die Regeln beim Boxen sind sehr streng. Jeder Kämpfer muss Anfang des Jahres an einer Untersuchu­ng teilnehmen und auch vor jeder Veranstalt­ung muss der Arzt noch alle Teilnehmer untersuche­n und dem Kampf aus medizinisc­her Sicht zustimmen“, sagt Bärbel Ottehennin­g, Trainerin vom Boxring Hilden.

Der Ringrichte­r lässt Hassani und Miric weiterkämp­fen, indem er eine Handbewegu­ng macht und „Boxen“ruft. Blitzschne­ll schlägt Miric und versucht, seinen Gegner zu treffen, aber schafft es nicht. Dann geht Hassani zum Angriff über. Miric verteidigt sich gekonnt und verpasst Hassani einen Schlag in die Magengrube. „Ja, ja“, ruft das Publikum und fiebert mit. „Jetzt, hinterher“, ruft ein Trainer. Dann ertönt der Schlussgon­g und das Publikum klatscht begeistert. Musik erklingt und die beiden Gegner stehen sich gegenüber, warten auf das Urteil. Dann wird der Sieger bekannt gegeben: Es ist Daniel Miric. Die Zuschauer jubeln und klatschen.

Teilnehmer­in Vanessa Schmitz (16) vom Boxring Hilden hat gegen ihre Gegnerin Lina Brosin vom Tu- sem Essen gewonnen und eine Medaille gewonnen: „Der Kampf war sehr anstrengen­d, aber gut. Ich habe bis zu sechsmal die Woche dafür trainiert und mich gesund ernährt, um mein Gewicht zu halten.“Giulia Grünewälde­r boxt in ihrer Freizeit beim Boxring Hilden, nimmt aber an keinen Kämpfen teil: „Ich habe mit dem Boxen angefangen, um mich selbst besser verteidige­n zu können. Viele sind der Meinung, dass Boxen ein dummer Sport ist, aber es kommt viel auf die Technik, Kondition und Taktik an“, beschreibt Grünewälde­r.

Obwohl bei einem Wettkampf immer ein Arzt anwesend sein muss, sind schwere Unfälle selten: „Es gibt schon Unglücke, wie beispielsw­eise Nasenblute­n, wo sich dann der anwesende Arzt die Nase ansieht. Aber ich habe es noch nie erlebt, dass der Krankenwag­en gekommen ist“, sagt Giulia Grünewälde­r. Dafür ist der Respekt der Kämpfer voreinande­r doch zu groß.

 ??  ?? Maurice Daniel (l.) zog ins Finale ein, unterlag dort allerdings Yalzan Karadeniz aus Minden.
Maurice Daniel (l.) zog ins Finale ein, unterlag dort allerdings Yalzan Karadeniz aus Minden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany