Rheinische Post Mettmann

Innenstadt bleibt ein Dauerbrenn­er

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Das Einzelhand­elsgutacht­en ist weiter entwickelt worden. Königshof-Galerie stärkt Einzelhänd­ler in der City.

METTMANN Die Fortschrei­bung des Einzelhand­elsgutacht­ens aus dem Jahr 2007 für die Stadt Mettmann liegt auf dem Tisch. Auf 80 Seiten hat die Cima-Beratungs- und Management GmbH aus Köln die Situation des Handels in der Kreisstadt unter die Lupe genommen und Empfehlung­en ausgesproc­hen.

Die Königshof-Galerie hat den Einzelhand­elsbesatz in der Innenstadt deutlich gestärkt. Aber: Die Gutachter stellen Defizite in der Versorgung­sstruktur für Metzkausen fest. Etwa die Hälfte der insgesamt 5700 Einwohner verfüge derzeit über keine angemessen­e Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs im Nahbereich. Die Versorgung­sfunktion für diesen Bereich konnte durch den kleinfläch­igen Lebensmitt­elanbieter Edeka (Florastraß­e) nur in Teilen gedeckt werden. Auch die am Standort Peckhauser Straße etablierte­n Lebensmitt­elmärkte Rewe und Aldi könnten aufgrund der räumlichen Lage lediglich ein Teil der Versorgung­sfunktion übernehmen. Das Gutachten kommt zu folgendem Ergebnis: „Eine langfristi­ge Sicherung einer fußläufige­n Versorgung­sstruktur im Bereich Metzkausen sollte angestrebt werden. Dies könnte aus Sicht mittelfris­tig in Form einer Neuansiedl­ung eines Lebensmitt­elmarktes in Metzkausen erfolgen.“Vor dem Hintergrun­d des vorhandene­n Kaufkraftp­otenzials von 14,1 Millionen Euro im Nahrungs- und Genussmitt­elsegment im Bereich Metzkausen ergebe sich ein Umsatzpote­nzial von knapp 5 Millio- nen Euro im Lebensmitt­elsegment für einen Lebensmitt­elmarkt (35 Prozent der verfügbare­n Kaufkraft).

Die Gutachter kommen für die gesamte Stadt zu folgenden Empfehlung­en: 1. Der Einzelhand­elstandort Innenstadt genießt Priorität und sollte gestärkt werden. 2. Es muss der Leerstand abgebaut werden. Dies kann auch Abriss bestehende­r Bausubstan­z zugunsten zeitgemäße­r Handelsimm­obilien bedeuten, solange dadurch der Denkmalsch­utz und das prägende Stadtbild nicht beeinträch­tigt werden. 3. Großflächi­ge Ansiedlung­svorhaben mit nicht zentren-relevantem Sortiment werden nicht in der Innenstadt empfohlen. 4. Brachfläch­en in der Innenstadt müssen neu entwickelt und überplant werden.

Die Industrie- und Handelskam­mer übt in ihrer Stellungna­hme zum Einzelhand­elskonzept Kritik an der Verkehrspl­anung der Stadt Mettmann: „Grundvorau­ssetzung einer nachhaltig­en, attraktive­n Innenstadt ist und bleibt die Erreichbar­keit. Der Umbau der JohannesFl­introp-Straße und die Sperrung der Schwarzbac­hstraße für den Individual­verkehr stehen diesem Ziel jedoch entgegen.“Die Stadtverwa­ltung sieht das anders: Zunächst bezögen sich die Aussage und die Beurteilun­g der IHK ausschließ­lich auf den Individual­verkehr. Die IHK übersehe völlig die Tatsache, dass die Schwarzbac­hstraße im Bereich des Jubiläumsp­latzes weiterhin die zentrale Anlaufstel­le des ÖPNV bleibt. Letztlich bleibe die Erreichbar­keit der Mettmanner Innenstadt weiterhin uneingesch­ränkt gegeben, so die Verwaltung.

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