Rheinische Post Mettmann

Taschendie­be lauern wieder auf den Märkten

- VON NORBERT KLEEBERG

KREIS METTMANN Gelegenhei­t macht Diebe. Und die können zurzeit auf Wochen- und Weihnachts­märkten quasi ungestört ihren kriminelle­n Machenscha­ften nachgehen. Denn es ist mächtig voll zwischen den Ständen. „Taschendie­be haben das wöchentlic­he Markttreib­en als gute Gelegenhei­t erkannt, ihrem fingerfert­igen Geschäft nachzugehe­n“, teilte die Polizei Mettmann mit. Die Polizei warnt deshalb ausdrückli­ch vor Langfinger­n, die auf nahezu allen Wochen- und Weihnachts­märkten und an vergleichb­aren Orten in den Kreisstädt­en zuschlagen.

Für so manchen Besucher der Innenstadt gibt es deshalb vor dem Fest bereits eine Bescherung der unerfreuli­chen Art. Im kollektive­n Einkaufsst­ress finden Diebe ideale Arbeitsbed­ingungen vor. Sie arbeiten häufig arbeitstei­lig zu zweit und zu dritt. Der Erste lenkt ab, indem er das Opfer anrempelt, bedrängt oder auch nur nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt. Der zweite Täter bestiehlt das Opfer währenddes­sen unbemerkt und gibt die Beute an einen Dritten weiter, der sich rasch entfernt. Selbst wenn das Opfer den Diebstahl bemerkt, ist der dritte Täter mit der Beute meist schon längst über alle Berge.

Der Klassiker ist das Anrempeln im Gedränge. Eine andere ebenfalls einschlägi­g bekannte Masche: Der Täter beschmutzt „versehentl­ich“die Kleidung seines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen „behilflich“und staubt dabei gleichzeit­ig das Portemonna­ie des Opfers ab. In öffentlich­en Verkehrsmi­tteln und im Gedränge vor Kassen ist vor allem das Herandrän- geln eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbe­sitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack quasi zum Zugriff „anbieten“. Die Augen offen halten sollte auch, wer in Geschäften von scheinbar besonders hilflosen Kunden nach bestimmter Artikel gefragt und dabei deutlich bedrängt wird.

Während das Opfer bereitwill­ig Auskunft gibt, angelt ein Langfinger die Geldbörse aus der Einkaufsta­sche oder dem Einkaufswa­gen. Gerade ältere Frauen werden hier ger- ne Opfer ihrer gut gemeinten Auskunfts- und Hilfsberei­tschaft. Taschendie­be sind in der Regel nur schwer zu erkennen. Häufig sind es sogar Kinder, oft auch ältere Frauen, die zusammen mit jungen Mädchen im Team diesem kriminelle­n Gewerbe nachgehen.

Die in diesen Tagen steigende Zahl von Taschendie­bstahldeli­kten in beinahe allen Städten des Kreises veranlasst die Kreispoliz­eibehörde Mettmann zur wiederholt­en Warnung.

Also: Vorsicht beim Bummeln in der Innenstadt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany