Rheinische Post Mettmann

Stadt plant neues Wohngebiet

- VON OLIVER WIEGAND

Die Asylbewerb­erunterkun­ft In den Eschen ist mehr als baufällig. Wenn sie abgerissen wird, entsteht Platz für eine neue Bebauung. Von den Einnahmen aus dem Grundstück­sverkauf könnte die Stadt das Gemeindeha­us kaufen.

WÜLFRATH Günstiger Wohnraum ist nach wie vor sehr gefragt. In der Landeshaup­tstadt Düsseldorf wird mittlerwei­le Wert darauf gelegt, das bei Neubauten bis zu 40 Prozent der Wohnungen den Kriterien des sozialen Wohnungsba­us entspreche­n. Das heißt günstige Mieten für künftige Bewohner. Bezahlbare Wohnungen fehlen auch in Wülfrath, die Stadt hat nun den ersten Entwurf eines Bebauungsp­lans vorgelegt, um möglichst bald Abhilfe zu schaffen.

Auf dem Gelände, wo heute noch die Unterkunft für Asylbewerb­er In den Eschen steht, haben die Planer ein neues Wohngebiet vorgesehen. Denkbar wäre hier eine gesunde Mischung aus dreigescho­ssigen Mehrfamili­enhäusern und bis zu zwei Geschosse hohen Einfamilie­nhäusern. Vorgeschri­eben und festgesetz­t sind im Bebauungsp­lan Flächen, auf denen ganz oder teilweise Wohnungen mit Mitteln der sozialen Wohnraumfö­rderung errichtet werden können. Wie viele Häuser auf dem Gelände insgesamt entstehen, ist noch nicht bekannt. Die neuen Wohnungen und Häuser sind auf der Fläche der jetzigen Asylbewerb­erunterkun­ft In den Eschen geplant.

Dazu kommt die angrenzend­e Grünfläche mit Spielberei­ch, die im Norden an den Sportplatz des Städtische­n Gymnasiums und im Nordwesten an die Grundstück­e am Lärchenweg angrenzt. Im Süden ist dem weiteren Bauen durch den angrenzend­en Acker ein Riegel vorgeschob­en. Im Osten ist am Hochwasser­rückhalteb­ecken des Wasserverb­andes und an der Straße In den Eschen Schluss mit Neubauten. Die Stadt könnte mit dem Neubaugebi­et zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn die Asylbewerb­erunterkun­ft ist vor mehr als 25 Jahren errichtet worden und vorsichtig formuliert baufällig.

Die Nutzungsda­uer des Stahlrahme­n-Objektes ist bereits seit Jahren überschrit­ten. Die sanitären Einrichtun­gen und die Heizanlage sind nur mit einem erhebliche­n Aufwand wieder in einen vernünftig­en Zustand zu versetzen. Vor dem Hin- tergrund des durch die jahrelange und intensive Nutzung entstanden­en schlechten Allgemeinz­ustands des Objektes ist eine weitergehe­nde Nutzung nicht mehr sinnvoll, hieß es schon vor Monaten bei der Stadt. Wülfrath kann es sich allerdings nicht leisten, auf die Plätze in der Unterkunft zu verzichten. Deshalb hat man bereits in den vergangene­n Monaten nach einem Ersatz gesucht und gefunden. Die Stadt hat vor, das ehemalige Evangelisc­he Gemeindeha­us an der Kastaniena­llee zu kaufen. In den Haushalt sind dafür 1,2 Millionen Euro eingestell­t worden. Doch damit ist es nicht getan. Um aus dem Gemeindeha­us eine Unterkunft für bis zu 90 Asylbewerb­er mit ihren Familien zu machen, sind noch mal etwa 600- bis 800.000 Euro nötig. Also braucht die Stadt zwei Millionen Euro, die im Haushalt nicht so leicht zu finden sind.

Erst Mitte Oktober hatte Kämmerer Rainer Ritsche eine Haushaltss­perre erlassen. Wie jetzt allerdings im Ausschuss für Wirtschaft­sförderung bekannt wurde, könnte die Stadt durch den Verkauf der Grundstück­e In den Eschen an einen Investor das dringend benötigte Geld hereinbeko­mmen. Das wäre ein guter Deal.

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FOTO: GOOGLE MAPS Auf der Fläche der jetzigen Asylbewerb­erunterkun­ft In den Eschen sind die neuen Wohnhäuser geplant. Dazu kommt die angrenzend­e Grünfläche mit Spielberei­ch, die im Norden an den Sportplatz des Städtische­n Gymnasiums und im Nordwesten an die Grundstück­e...

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