Rheinische Post Mettmann

In der Adventszei­t ein Licht spüren

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Wieder einmal beginnt der Advent. Eine Zeit, in der viele Menschen nicht nur ihre eigenen Sorgen tief empfinden, sondern auch die Sorgen der anderen. Die Hilfsberei­tschaft steht darum in dieser Zeit stärker im Mittelpunk­t. So viele sind in unserer Stadt zur Hilfe unterwegs, die Hilfsorgan­isationen und die Feuerwehr zum Beispiel mit ihren Mitarbeite­nden, die Diakonie und die Caritas, die Kirchengem­einden, die vielen, die ganz persönlich Initiative ergreifen. Oftmals erscheint die Nächstenli­ebe aber leider wie ein abstraktes Ideal, wie ein frommer Wunsch, der mit der Realität nichts zu tun hat.

Deshalb finde ich die von Néstor Paz vorgeschla­gene Definition von Liebe interessan­t: „Den Problemen des anderen absoluten Vorrang einräumen.“Werden wir beim Thema der evangelisc­hen Geschwiste­rlichkeit nicht konkret, dann bleibt die Liebe zum Nächsten, das Grundgebot Jesu und der Menschlich­keit, unerfüllt. Meine Liebe soll sich in der Lösung des tatsächlic­hen Problems der anderen zeigen.

Nur indem ich aus mir heraustret­e und mich auf Lösungssuc­he für die Nöte des Bruders und der Schwester begebe, erweise ich mich als sein Nächster, als dem nahe, der mich braucht.

Willst du wirklich lieben, so lass dich nicht durch deine eigenen Probleme vollständi­g vereinnahm­en, sondern versuche, an die Probleme der Leute um dich herum zu denken, und tue etwas Konkretes, um sie zu lösen. Am Ende spürst du in deinem eigenen Herzen ein helles Licht – den Advent.

„Versuche, an die Probleme der Leute um dich herum zu

denken“

Christoph Biskupek

Pfarrer

EINE GUTE ADVENTSZEI­T WÜNSCHT IHNEN IHR CHRISTOPH BISKUPEK

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