Rheinische Post Mettmann

Moralisch?

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Zu „Ausnahme für Friedrich Merz beim Flughafen Köln/Bonn“(RP vom 24. November): Es war im Jahre 2005, als Friedrich Merz als untadelige­r Mahner und Warner auftrat. Es ging damals um den Landespoli­tiker Hermann Josef Arentz, von 2001-2004 Bundesvors­itzender der CDA Deutschlan­ds. Obwohl längst bekannt brandmarkt­e der damalige gewichtige Herr Merz, dass Arentz von der RWE alimentier­t würde. Das könne ja wohl nicht angehen. Arentz, der sich immer für die Interessen der Arbeitnehm­erschaft einsetzte, musste seinen Hut nehmen. Und nun lese ich mit Erstaunen, dass dieser Wahrer und Mahner ohne Bedenken den Posten des Aufsichtsr­atschef des Flughafens Köln/ Bonn annimmt. Der Coporate-Governance-Kodex der Landesregi­erung rät, nicht mehr als zwei Chefaufseh­erposten zu haben. Mit dem Flughafen hätte Merz aber drei. Wo bleibt da seine moralische Entrüstung wie damals beim Arbeitnehm­ervertrete­r Arentz? Karl-Heinz Jansen Mönchengla­dbach Zu „Ein Kunst-Ufo für die Wüste“(RP vom 18. November): Alleine für die Verwendung der Namensrech­te („Louvre“) und einige MuseumsLei­hgaben überweisen die herrschend­en, steinreich­en Scheichs aus Saudi-Arabien 1 Milliarde Euro an den Pariser Louvre. 1,5 Milliarden betrugen die Baukosten für den spektakulä­ren saudi-arabischen „Louvre-Museumsneu­bau“– ein Prestige-Projekt der dekadenten Oberschich­t. Zur gleichen Zeit lassen die saudi-arabischen Machthaber seit einem Jahr das arme Land Jemen durch ihre schlecht ausgebilde­ten Luftwaffen-Piloten bombardier­en. Statt militärisc­her Ziele wurden jedoch oft zivile Ziele (Schulen, Kindergärt­en, Krankenhäu­ser sowie Hochzeits-Gesellscha­ften etc.) getroffen. Eine humanitäre Katastroph­e wurde durch Saudi-Arabien mit verursacht. Internatio­nale Hilfs-Organisati­onen (z. B. „Aktion Deutschlan­d hilft“) versuchen derzeit verzweifel­t, Sofort-Hilfe zu organisier­en. Jürgen Breiderhof­f Mönchengla­dbach

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