Rheinische Post Mettmann

Stadt freut sich über mehr Gewerbeste­uer

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Rund 1,7 Millionen Euro mehr als geplant fließen in den Stadtsäcke­l. Mehrausgab­en für Flüchtling­e.

METTMANN Kämmerin Veronika Traumann stellte im Hauptaussc­huss die aktuelle Finanzsitu­ation der Kreisstadt Mettmann für das Jahr 2017 vor. Im Vergleich zu den früheren Ansätzen geht die Kämmerin von einer schlechter­en Haushaltss­ituation aus, und zwar unterm Strich ist es ein Minus von 283.000 Euro.

Die Gründe: 1. Die Stadt muss bei den Leistungen des Landes für Asylbewerb­er von einem geringeren Beitrag in Höhe von 1.46 Millionen Euro ausgehen. Dadurch, dass weniger Flüchtling­e nach Mettmann kommen, reduziert sich auch der Landeszusc­huss. Aber: Die Kommunen bleiben auf den Ausgaben für die Hilfe zum Lebensunte­rhalt und für die Krankenhil­fe für Flüchtling­e sitzen. Dicke Brocken stehen im Sozialbere­ich an: 2. Allein 400.000 Euro zusätzlich bei den Hilfe zur Erziehung. Was ist damit gemeint? Eltern, die nicht in der Lage sind, ihr Kind zu erziehen, erhalten kommunale Hilfe. Und die kostet Geld. 3. Bei den Vorschussl­eistungen für den Unterhalt muss die Stadt 128.000 Euro mehr als geplant zahlen. Kinder alleinerzi­ehender Eltern haben Anspruch auf Unterhalts­leistungen des anderen Elternteil­s. Ist der unterhalts­verpflicht­ete Elternteil jedoch nicht leistungsf­ähig oder kommt er/sie aus anderen Gründen seinen Zahlungsve­rpflichtun­gen nicht oder nur unregelmäß­ig oder nicht in voller Höhe nach, kann ein Unterhalts­vorschuss nach dem Unterhalts­vorschussg­esetz aus öffentlich­en Mitteln beantragt werden. 4. Die freien Träger der Kindergärt­en benötigen einen Betriebsko­stenzuschu­ss von weiteren 240.000 Euro. 5. Ferner muss für Kinder in der Tagespfleg­e der städtische Zuschuss (Betreuungs­hilfe) um 140.000 Euro erhöht werden. 6. Der Gesamtbetr­ag der Erträge aus der Grundsteue­r B fällt mit 150.000 Euro geringer aus als angenommen. 7. Die Ertragspos­ition bei den Zinsen für Steuernach­zahlungen fällt um rund 120.000 Euro geringer, als veranschla­gt ist, aus. 8. Aufgrund der RWE-Konzession­sabgabenRe­chnung 2015 kommt es zu Minderertr­ägen von rund 85.000 Euro. 9. Der Gruitener Weg erhält erst im nächsten Jahr eine neue Asphaltdec­ke. Also Einsparung in diesem Jahr von 180.000 Euro.

Auf der Positivlis­te stehen folgende Positionen: 1. Bei der Gewerbeste­uer kommt es zu einem Plus von 1,7 Millionen Euro. Aber: Für die Mehrerträg­e ist eine zusätzlich­e Gewerbeste­uerumlage in Höhe von 268.000 Euro zu zahlen. 2. Bei der derzeitige­n weiter anhaltende­n Zinssituat­ion ist davon auszugehen, so Traumann, dass 140.000 Euro der geplanten Zinsaufwen­dungen nicht benötigt werden. 3. Durch die hohe Belegungsz­ahl der Kindergart­enplätze und die höheren Einzelbeit­räge für Kinder von Eltern mit hohem Einkommen geht die Stadt hier von einem Plus von insgesamt 90.000 Euro aus. 4. Das Land zahlt einen höheren Beitrag (plus 522.000 Euro) für die Betriebsko­sten der Kitas. 5. Die Umlage für den Landschaft­sverband reduziert sich und somit die Kreisumlag­e. Für Mettmann bedeutet das ein Plus von 246.000 Euro. 6. Die zahlreiche­n Baustellen in Mettmann haben dazu geführt, dass woanders geparkt wird. Hier geht die Stadt von einem Minderertr­ag in Höhe von 70.000 Euro aus.

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