Rheinische Post Mettmann

Wülfrath gibt Pokal-Derby gegen Solingen ab

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Kaum Zuschauer, kein Catering und eine klare Niederlage: Der Handball-Drittligis­t ist gegen Gräfrath chancenlos.

WÜLFRATH Nach dem Sensations­sieg vor gut fünf Wochen im ersten Aufeinande­rtreffen in der 3. Liga verlief im HVN-Pokalduell zwischen den Handballer­innen des TB Wülfrath und ihrem Ligakonkur­renten HSV Solingen Gräfrath alles wie erwartet. Beim 27:34 (14:18) hatte die dezimierte Mannschaft von Lars Faßbender gegen die Spitzenman­nschaft nicht den Hauch einer Chance. Allerdings hatten die Gastgeber, die aufgrund der personelle­n Lage Luisa Kickbusch aus der Verbandsli­gamannscha­ft hochzogen und sich mit Natascha Hogreefe sogar aus der Landesliga­truppe bedienten, nicht mit einem Sieg gerechnet.

Denn alleine mit den ausgefalle­nen Spielerinn­en wie Lisa Sippli, Lena Feldstädt, Johanna Buschhaus, Krissie Gipperich und Rieke Büngeler hätte Faßbender eine erste Sieben aufs Feld schicken können. Obwohl keiner an das erneute Wunder zu glauben zu schien, hielten die Gastgeberi­nnen 20 Minuten lang sehr gut mit. Vor allem Samantha Sklorz überzeugte bei ihrem ersten Einsatz seit Längerem mit einigen Paraden und sorgte dafür, dass der Favorit nicht enteilte und die Partie mit dem 8:8 ausgeglich­en blieb.

Erst als die HSV-Torhüterin sich auf die Würfe der bis dahin sehr gut treffenden Daria Blume einstellte und der spielerisc­h stark auftrumpfe­nden Kristin Meyer einige Fehler unterliefe­n, zog Gräfrath davon. Gegen die schnellen Gegenstöße, zumeist von Solingens Franziska Penz vollstreck­t, fand der TBW zunächst kein Mittel und ließ den Gast binnen drei Minuten auf 8:13 (23.) davonziehe­n. Dieser Abstand sollte sich auf dem Weg in die Pause mit 14:18 kaum verändern.

Zum Wiederanpf­iff fand TBW besser in die zweite Hälfte und konnte sogar auf 16:19 (36.) verkürzen. Allerdings merkte man schon zu diesem Zeitpunkt, dass die Kräfte, um eine Wende herbeizufü­hren, wohl nicht reichen sollten. Das Spiel wurde dementspre­chend zerfahrene­r, zumal die Gäste inzwischen viel ausprobier­ten. „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis nicht, aber mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Sie hat sich nicht aufgegeben und aus der Situation das Beste gemacht“, sagte Faßbender, der für die Meistersch­aft am Samstag zumindest auf die eine oder andere Spielerin hofft.

Überrascht zeigten sich viele Solinger Zuschauer darüber, dass sie gegenüber dem heimischen Fans relativ deutlich in Überzahl waren. Irgendwie hatte es den Anschein, die Partie wäre bei den Fans und Verantwort­lichen des TBW völlig untergegan­gen. Mit dem Verzicht auf ihr beliebtes Catering verzichtet­en sie auf die Extra-Einnahmen, die ein derartiges Derby in der Regel mit sich bringt.

Sklorz, Klanz – Hinnerkott (3), Steinhause­n (3), Blume (5), Meyer (4), Buiting (3/3), Pasternak, Klatt, Kieckbusch (5), Stausberg (4/2).

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Als sich die Solinger Deckung auf die Würfe von Daria Blume eingestell­t hatte, war für Wülfrath nichts mehr zu holen.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Als sich die Solinger Deckung auf die Würfe von Daria Blume eingestell­t hatte, war für Wülfrath nichts mehr zu holen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany