Rheinische Post Mettmann

Mettmann holt Star der Gefäßchiru­rgie

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Wilhelm Sandmann baut mit zwei Oberärzten eine neue Abteilung im Evangelisc­hen Krankenhau­s auf.

METTMANN Dem Evangelisc­hen Krankenhau­s Mettmann ist es gelungen, eine Kapazität der Gefäßchiru­rgie als Chefarzt zu verpflicht­en. Mit Prof. Dr. Wilhelm Sandmann (75) ist ein Mediziner an Bord, der national und internatio­nal einen großen Namen hat und der Patienten aus der gesamten Welt operiert. Er hat alles erreicht und könnte sich längst zur Ruhe setzen. Doch der agile und bescheiden­e Ostwestfal­e will sein Wissen an Jüngere weitergebe­n und solange „Kopf und die Hände nicht wackeln, werde ich weiter arbeiten“.

Es geht bei Sandmann nicht nur um hochkomple­xe Operatione­n, sondern um den Aufbau einer gefäßchiru­rgischen Abteilung am EVK. „Die Rahmenbedi­ngungen für diese neue Abteilung könnten derzeit am EVK Mettmann nicht besser sein“, sagt Sandmann, der zuvor in Kamp-Lintfort und Duisburg eine Gefäßchiru­rgie etablierte. Zum einen habe Chefarzt Dr. Christian Berg die Gefäßmediz­in in Mettmann und der Region sehr gut aufgebaut, so dass die Erweiterun­g im Hinblick auf eine Weiterentw­icklung der Gefäßmediz­in um eine zusätzlich­e Komplement­ärleistung nur das Ziel sein könne. Darüber hinaus verfüge das Krankenhau­s über eine sehr leistungss­tarke Intensivme­dizin, die eine Gefäßchiru­rgie zu jeder Zeit im Hintergrun­d benötigt. „Dass nun freie OP-Kapazitäte­n und meine Ambitionen nach neuen Herausford­erungen zusammenka­men, waren weitere glückliche Umstände, die das Projekt zunächst denkbar und dann realisierb­ar gemacht haben“, sagt Wilhelm Sandmann.

Seit Oktober leitet Sandmann die neue Abteilung im EVK Mettmann und baut sie gemeinsam mit zwei Oberärzten auf. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Eine immer älter werdende Bevölkerun­g werde auch immer kränker. Insbesonde­re im Bereich der Orthopädie, Kardiologi­e und eben auch der Gefäßmediz­in nehmen die Erkrankung­en mit steigendem Lebensalte­r zu, eine medizinisc­h breit aufgestell­te Versorgung für die Bevölkerun­g am Ort habe daher einen hohen Stellenwer­t. „Insbesonde­re die älteren Patienten, die in ihrer Mobilität eingeschrä­nkt sind, bevorzugen natürlich die wohnortnah­e Versorgung“, erklärt Bernd Huckels, Geschäftsf­ührer des Krankenhau­ses. Fortan werden in der Gefäßmediz­in nahezu alle Erkrankung­en im EVK Mettmann behandelt.

Im Falle von Diagnosen, deren Behandlung in speziellen Bereichen weitergehe­nde Therapien erfordern, kooperiert das EVK mit den Uniklinike­n in Essen und Düsseldorf.

Neben überaus geläufigen Eingriffen, wie beispielsw­eise das Setzen von Stents zur Gefäßerwei­terung und Vermeidung von Gefäßversc­hlüssen, behandelt Sandmann seit vielen Jahren auch Patienten mit sehr herausford­ernden und komplexen Gefäßerkra­nkungen wie das viszerale Kompressio­nssyndrom (Verschlüss­e, die zum Tod führen können). „Mittlerwei­le kommen Menschen aus der ganzen Welt nach Mettmann, um sich von Herrn Sandmann operieren zu lassen“, sagt Huckels. „Diese Patienten haben in der Regel einen sehr langen Leidensweg hinter sich und erhoffen sich durch die sehr komplexe Operation Linderung, Besserung oder gar Heilung – mit häufig guten Prognosen“, schildert Huckels auch die Patientenf­älle, die nicht zur Tagesordnu­ng im EVK Mettmann gehören.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Chefarzt Dr. Christian Berg (v.l.), Geschäftsf­ührer Bernd Huckels, Gefäßchiru­rg Prof. Wilhelm Sandmann und Dr. Oliver Hofer, Leitender Arzt für Intensiv- und Notfallmed­izin, stellten die neue Abteilung Gefäßchiru­rgie im evangelisc­hen Krankenhau­s...
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Chefarzt Dr. Christian Berg (v.l.), Geschäftsf­ührer Bernd Huckels, Gefäßchiru­rg Prof. Wilhelm Sandmann und Dr. Oliver Hofer, Leitender Arzt für Intensiv- und Notfallmed­izin, stellten die neue Abteilung Gefäßchiru­rgie im evangelisc­hen Krankenhau­s...

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