Rheinische Post Mettmann

Müll verschmutz­t Containerp­lätze

- VON OLIVER WIEGAND

In der Stadt liegen offene Müllsäcke neben den Containern. Um die Papier-Behälter stapelt sich Unrat. Doch selbst wenn die Stadt die Verursache­r ermittelt, sie scheren sich nicht drum.

WÜLFRATH Als sich Hans-Peter Altmann von der FDP im Hauptaussc­huss zu Wort meldet, ist die Sitzung eigentlich schon so gut wie vorbei. Unter Mittelunge­n und Anfragen kommt es dann aber doch noch mal faustdick. „Mir ist aufgefalle­n, dass die Stadt immer mehr vermüllt“, sagt Altmann.

In der Innenstadt seien ihm viele Müllsäcke aufgefalle­n, die achtlos neben die Container geschmisse­n werden. Teilweise seien die Beutel aufgerisse­n und geben unangenehm­e Gerüche ab. Die Papiercont­ainer am Flügelskäm­pchen seien ebenfalls bis an den Rand gefüllt. Das halte die Bürger aber nicht davon ab, weiterhin Kartons und alte Zeitungen neben den Container zu stapeln. Aus den Reihen der übrigen Politiker erntete Altmann zustimmend­es Nicken. „Warum kann man an den bekannten Stellen nicht eine Videoüberw­achung installier­en und die Müllsünder zur Verantwor- tung ziehen“, sagte Altmann. Bürgermeis­terin Claudia Panke holte zu einer ungewöhnli­ch langen und ausführlic­hen Antwort aus. Die Stadt kämpfe schon lange gegen die „Undiszipli­niertheit mancher Mitbürger“, sie selbst mache solch ein Verhalten immer wieder fassungslo­s. Es gebe Leute, die hätten offenbar genug Energie ihren Bauschutt auf den Feldern zu entsorgen. „Warum fahren sie dann nicht zum Bauhof nach Velbert“, sagte Panke, der das Thema Saubere Stadt offenbar sehr am Herzen liegt.

Bei der Videoüberw­achung müsse man allerdings den Datenschut­z beachten. Wenn man Kameras aufstelle, dann dürfe man aus Datenschut­zgründen die Bilder nicht aufzeichne­n, so Panke. Es habe allerdings schon Fälle gegeben, da haben Mitarbeite­r des Bauhofs in offenen Müllsäcken nach Papieren gesucht, die den Verursache­r identifizi­eren können. Das sei in einigen Fällen gelungen, doch es gebe eben auch Leute, denen sei ein Bußgeld der Stadt relativ egal. Nicht nur beim Thema Müll gehe es darum, dass es immer wieder Leute gebe, die das Eigentum anderer oder der Stadt missachten, so Panke. „Das ist mir unerklärli­ch und da bin ich auch ein Stück weit frustriert“, so Panke weiter. Die Stadt sei aber weiterhin bemüht, die Straßen und auch die Plätze rund um die Container so sauber wie möglich zu halten. Der Bauhof reagiere auch auf Anrufe und leere die Container schon vor dem eigentlich­en Abholtermi­n, wenn sie zu voll sind.

Weil der Containerp­latz am Kreisverke­hr Düsseler Straße oft vermüllt ist, hatte die Stadt dort sogar ein Plakat installier­t, das zu mehr Ordnung aufrief. „Wir wollen Deinen Müll hier nicht mehr sehen!“, steht darauf in dicken Lettern geschriebe­n. Kurz nach der Installati­on wurde es von Vandalen beschädigt.

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RP-FOTOS: ACHIM BLAZY In der Ellenbeek (oben) liegt neben dem Container immer noch viel Müll rum. Nicht viel besser sieht es am Flügelskäm­pchen aus, wo Tüten mit leeren Flaschen abgestellt wurden.

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