Einreiseverbot für Kölner Mannschaftsbus nach Serbien
Das letzte Gruppenspiel der Europa League beginnt für den FC kurios und endet mit der 0:1-Niederlage bitter.
BELGRAD/KÖLN (erer) Es gibt nichts, was es nicht gibt. Das dachten sich die Verantwortlichen des 1. FC Köln in der vergangenen Woche, als sie von Roter Stern Belgrad hörten, dass ihr Mannschaftsbus zum Europa-League-Spiel nicht nach Serbien einreisen darf. „Wir waren überrascht“, sagt FC-Medienchef Tobias Kaufmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Hintergrund ist ein serbisches Gesetz, das einheimische Busunternehmen subventionieren soll. So musste sich der FC nach langem Hin und Her einen Bus in Belgrad mieten. Auf dem Platz lief es für den Tabellenletzten der FußballBundesliga dann auch nicht erfolgreicher: Köln unterlag im letzten Gruppenspiel 0:1 (0:1) und ist damit ebenso wie die TSG Hoffenheim und Hertha BSC ausgeschieden.
Eigentlich sollte es so laufen wie üblich: Der Mannschaftsbus mit dem Geißbock-Logo fährt zwei Tage vor der Partie zum Spielort, holt die Mannschaft tags darauf vom Flughafen ab und sorgt für die Transfers vor Ort.
Doch dann kam die Nachricht aus Serbien: Ein Gesetz verbietet die Einreise von leeren Reisebussen. Mindestens fünf Leute müssen im Bus sitzen. Die Kölner schalteten die Europäische Fußball-Union ein. Doch auch die Uefa konnte zunächst nicht vermitteln.
Kurzfristige Überlegungen, den Bus mit eigenen Mitarbeitern aufzufüllen und nach Serbien fahren zu lassen, verwarfen die Kölner Verantwortlichen wieder und entschlos- sen sich schließlich dazu, einen Bus vor Ort zu mieten.
Als die Uefa dann am Dienstag doch noch eine Sondergenehmigung für den Mannschaftsbus organisiert hatte, war es zu spät: Der Kölner Busfahrer war bereits mit einem Kleinbus auf dem Weg nach Belgrad, um den gemieteten Bus abzuholen. Zu spät war es dann schnell auch sportlich für den FC, der in Belgrad unbedingt hätte gewinnen müssen, um noch die K.o.-Runden zu erreichen. In der 22. Minute jedoch brachte Slavoljub Srnic die Gastgeber in Führung, so dass der Weg für das Team von Interimstrainer Stefan Ruthenbeck zu weit wurde. Zu diesem Zeitpunkt hätte Köln nach guten Möglichkeiten bereits 2:0 führen können, doch nach Srnics Treffer schaukelte Roter Stern den Sieg über die Runden.