Rheinische Post Mettmann

Wo Flüchtling­e (nicht) wohnen können

- VON OLIVER WIEGAND

Die Unterkünft­e In den Eschen und Wilhelmstr­aße sind bald überflüssi­g.

WÜLFRATH Derzeit ist die Stadt Wülfrath für die Unterbring­ung von etwa 300 geflüchtet­en Personen in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften verantwort­lich. Rund 120 Migranten sind als Flüchtling­e vom Bundesamt anerkannt und beziehen Leistungen des Jobcenters. Sie könnten ohne weiteres eine eigene Wohnung beziehen.

Hinzu kommen die Personen, bei denen die Anmietung einer Wohnung bereits möglich war. Aller-

Michaele Berster dings ist da noch Hilfe durch Sozialarbe­iter nötig. Dazu stehen bei der Stadt vier sozialpäda­gogische Fachkräfte, verteilt auf drei volle Stellen, bereit.

Die Flüchtling­e kommen aus Syrien, Afghanista­n, Nigeria, dem Irak sowie aus Eritrea und Somalia. „Es sind Krieg und Verfolgung, die Furcht um Leib und Leben für sich und ihre Familien, die die Menschen zur Flucht zwingen“, heißt es in einem vor kurzem vorgestell­ten Bericht der Flüchtling­sberatung der Stadt Wülfrath. Aber: Die Zahl der zugewiesen­en Asylbewerb­er ist rückläufig, da die Stadt Wülfrath die festgelegt­e Aufnahmequ­ote übererfüll­t. Gleichzeit­ig sinkt die Erfüllungs­quote im Bereich der anerkannte­n Flüchtling­e. Diese werden auch weiterhin zugewiesen. Doch derzeit hat die Stadt rein theoretisc­h mehr als 100 freie Plätze in den Unterkünft­en. Dazu gehören auch die in die Jahre gekommenen Unterkünft­e In den Eschen sowie das alte Gebäude an der Wilhelmstr­aße.

Wie jetzt im Hauptaussc­huss bekannt wurde, könnten die beiden Gebäude allerdings bald nur noch Geschichte sein. Das Gebäude In den Eschen wird abgerissen, was mit der Wilhelmstr­aße passieren soll, ist noch unklar. Ersatz gibt es längst: Die Stadt hat von der Evangelisc­hen Gemeinde das alte Gemeindeha­us an der Kastaniena­llee gekauft. Mit rund 700.000 Euro bereits im Haushalt einkalkuli­erten Umbaukoste­n soll dort schnell eine neue Unterkunft für bis zu 90 Flüchtling­e geschaffen werden.

Das Gebäude eigne sich sehr für die Unterbring­ung auch von Familien mit Kindern, da es über mehrere Eingänge verfügt. Bürgermeis­terin Claudia Panke betonte allerdings im Hauptaussc­huss, die Stadt habe trotz mehr als 100 freier Plätze in den Unterkünft­en „keine Überkapazi­täten“.

Schon jetzt wisse die Stadt, dass im Jahr 2018 noch 91 bereits anerkannte Flüchtling­e Wülfrath zugewiesen und hier aufgenomme­n werden müssen. „Dazu kommt noch eine unbekannte Zahl an Asylsuchen­den“, sagte die zuständige Dezernenti­n Michaele Berster. Ebensoweni­g wisse die Stadt, wie viele Flüchtling­e im Rahmen der Familienzu­sammenführ­ung nach Wülfrath kommen. Das sei eine Rechnung mit vielen Unbekannte­n, deshalb müsse die Stadt Kapazitäte­n weiterhin vorhalten, so Michaele Berster.

„Wir wissen nicht, wie viele Flüchtling­e wir 2018 zugewiesen be

kommen“

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RP-F/A: MNA Bis zu 52 Personen, darunter überwiegen­d Familien und Frauen können in der Unterkunft an der Wilhelmstr­aße wohnen. Das Gebäude ist abgängig.

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