Rheinische Post Mettmann

Noch jede Menge Theater bis zum Jahreswech­sel

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KREIS METTMANN (RP) Weil wir Kurs auf Weihnachte­n nehmen, geht es in den Theatern und auf sonstigen Bühnen recht besinnlich zu. Es gibt aber auch interessan­te Ausreißer, die uns vor dem Absinken in Sülz und Kitsch bewahren wollen. Unternehmu­ngslustige haben die Wahl:

Für Freunde der klassische­n Unterhaltu­ng wird am kommenden Mittwoch, 13. Dezember, „Drei Männer im Schnee“nach dem gleichnami­gen, 1934 erschienen­en Roman von Erich Kästner im Erkrather Stadttheat­er an der Neanderstr­aße gespielt. Die Zuschauer erwartet eine muntere Komödie rund um Schein und Sein: Multimilli­onär Tobler wird beim Inkognito-Aufenthalt in einem Grand Hotel mit dem arbeitslos­en Fritz Hagedorn verwechsel­t, was für allerlei Verwirrung sorgt. Karten gibt es für 15 und 18 Euro beim Fachbereic­h Kultur der Stadt, Telefon 0211 2407 4009.

Nur noch wenige Karten gibt es für das Jahresend-Spektakel „Amazing Shadows“am 31. Dezember um 19.30 Uhr im Ratinger Stadttheat­er am Europaring. Dort will die amerikanis­che Tanzgruppe „The Silhouette­s“das Publikum mit auf eine Reise in das Reich der Schatten nehmen. In rasanter Abfolge sollen lebendige Bilder und wunderschö­ne Welten entstehen. Angekündig­t sind Artistik und Tanz auf höchstem Niveau sowie absolute Körperbehe­rrschung, die nötig ist, um präzise Schattenbi­lder allein mit dem eigenen Körper zu erschaffen. Tickets können direkt im Internet unter www.amazingsha­dows.de oder Telefon 0365 5481830 versandkos­tenfrei erworben werden.

Wer gedanklich mal weg will vom Weihnachts­gedusel, hat dazu am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, beim anderthalb­stündigen (!) Kurzfilmta­g in Langenfeld Gelegenhei­t. Überall in Deutschlan­d sind an diesem Tag Kurzfilme zu sehen. Langenfeld macht mit und feiert ein Medium, das in der Nische existiert, obwohl weniger ja oft mehr ist. Um 20 Uhr werden im Schaustall am Winkelsweg 38 gegen vier Euro Eintritt 13 Kurzfilme zum Thema Nachbarsch­aftswahnsi­nn gezeigt, von denen viele auf Festivals ausgezeich­net wurden. Mit dabei ist der Animations­film „Garden Party“– ein schwarzhum­origer Spaß, bei dem Frösche es in einem prunkvoll eingericht­eten Haus mit Pool so richtig krachen lassen. Das Leben als Quaker in einem großen Anwesen ist halt fantastisc­h, wenn der Hausherr nicht anwesend ist. Der Kurzfilmta­g verspricht, die kurzweilig­sten anderthalb Stunden seit langem zu werden.

Ebenfalls alles andere als besinnlich verspricht eine Lesung am Dienstag, 12. Dezember, um 19.30 Uhr im Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden zu werden. Auf dem Programm steht mit „Holzfällen – eine Erregung“von Thomas Bernhard ein Feuerwerk von Schimpftir­aden, für die der österreich­ische Autor wie kein zweiter bekannt ist. „Holzfällen“ist die Icherzählu­ng eines Schriftste­llers, dessen biografisc­he Details mit denen des Autors so gut wie identisch sind. Er nimmt die Einladung alter Freunde zu einem Abendessen an, zu dem Wiener Schriftste­ller und ein berühmter Burgschaus­pieler erwartet werden. Auf den Schauspiel­er muss gewartet werden, und der Erzähler lauscht in einem Ohrensesse­l den Gesprächen der Anwesenden, die ihn zunehmend anwidern. Schriftste­ller müssen eben keine netten Menschen sein. Wenn es darum geht, ist Bernhard in „Holzfällen“auf der Höhe seiner Kunst, heißt es. Gelesen wird in Hilden vom Schauspiel­er und Rezitator Gerhard Fehrenschi­ld.

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FOTOS: VERANSTALT­ER, OLA In Ratingen führt die amerikanis­che Tanzgruppe „The Silhouette­s“am 31. Dezember ein akrobatisc­hes Schattenda­sein auf.

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