Rheinische Post Mettmann

Schneechao­s in NRW

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Anhaltende­r Schneefall hat am Wochenende zu zahlreiche­n Unfällen und Behinderun­gen im Land geführt. In Heiligenha­us starb ein Lkw-Fahrer. Der Düsseldorf­er Flughafen war stundenlan­g gesperrt.

DÜSSELDORF (RP) Winterlich­es Wetter hat den Verkehr in Deutschlan­d am Wochenende massiv behindert und Hunderte von Unfällen mit Toten und Verletzten verursacht. Besonders betroffen war auch Nordrhein-Westfalen, wo gestern ein Lkw-Fahrer starb, als er in Heiligenha­us mit seinem Fahrzeug von der Straße abkam und frontal gegen einen Baum prallte. Obwohl Rettungskr­äfte vor Ort waren, konnten sie dem Mann nicht mehr helfen.

Im Bergischen Land waren Feuerwehr und Räumdienst fast 40 Stunden im Schichtdie­nst unterwegs, vor allem, weil festgefahr­ener Schnee zu Eis wurde. In Wermelskir­chen rutschte ein Bus in den Graben, glückliche­rweise gab es keine Verletzten. In Düsseldorf, wo die Polizei 71 Unfälle im Stadtgebie­t zählte, wurden alle Buslinien ins Bergische eingestell­t, weil die Busse die Steigungen nicht schafften.

Beim Zusammenst­oß zweier Autos in Bedburg-Hau im Kreis Kleve wurden gestern sieben Menschen verletzt, darunter zwei Säuglinge. Weil die Insassen eines Rettungswa­gens Zeuge des Unfalls wurden, konnten sie sofort helfen.

Nach Angaben des WDR-Verkehrsst­udios gab es auf den meisten Straßen in NRW massive Behinderun­gen. Besonders betroffen war die A 2. Sie war zwischen Kreuz Bielefeld und Bielefeld-Süd in beide Fahrtricht­ungen gesperrt, weil sie vom Schnee befreit wurde. Außerdem traf es die Autobahnen im Bergischen Land. So gab es am frühen Nachmittag auf der A 1 zwischen Wuppertal-Langerfeld und Burscheid in Richtung Köln kilometerl­ange Staus. Auch auf der A 46 in Höhe Wuppertal gab es zeitweise kein Durchkomme­n.

Nach heftigen Schneefäll­en hatte der Flughafen Düsseldorf gestern den Flugbetrie­b zwischenze­itlich eingestell­t. Nach Angaben eines Sprechers wurden zwischen zwölf und 15.30 Uhr 111 Flüge gestrichen. Das war fast jeder vierte Flug im Tagesverla­uf. Auch am Flughafen Köln/Bonn kam es zu einzelnen Flugausfäl­len. „Wir mussten zehn Flüge absagen. Es gibt Verspätung­en, und wir haben Landungen von anderen Flughäfen wie Düsseldorf übernommen“, sagte eine Sprecherin. Am Frankfurte­r Flughafen wurden 267 Flüge gestrichen. Hunderte Verbindung­en hatten zum Teil erhebliche Verspätung.

Die Bahn kämpfte ebenfalls mit Eis und Schnee. In ganz NRW gab es Verspätung­en, Umleitunge­n und Ausfälle. Im Fernverkeh­r mussten Züge wegen Störungen an den Weichen umgeleitet werden. So fiel über Stunden fast der gesamte Nahverkehr in Wuppertal aus. Die Bahn in NRW riet via Twitter, Reisen ganz zu verschiebe­n, weil der Schienen- ersatzverk­ehr wegen des Wintereinb­ruchs ebenfalls ausfiel.

Einen kuriosen Fall gab es in Mönchengla­dbach: Ein Autofahrer rutschte mit seinem Fahrzeug auf Sommerreif­en durch den Schnee und krachte in ein anderes Auto am Straßenran­d. Dieses war nicht nur direkt vor einer Polizeiwac­he geparkt – es handelte sich obendrein um einen Streifenwa­gen. Den Autofahrer erwartet nun ein saftiges Bußgeld. Nicht nur glatte Fahrbahnen bargen eine Gefahr – auch Bäume stürzten unter der Schneelast um. Aus diesem Grund musste das ganze Wochenende über der Wuppertale­r Zoo geschlosse­n werden.

In Niedersach­sen starb am Samstagnac­hmittag in der Nähe von Cuxhaven ein Mann, der auf dem Seitenstre­ifen der A 27 nach einer Panne auf den Abschleppd­ienst wartete. Er wurde von einem Wagen angefahren, der auf der teilweise glatten Straße abgekommen war. Im Oberharz wurden in der Nacht zum Sonntag drei Menschen schwer verletzt, als ein Autofahrer auf glatter Fahrbahn und frontal gegen einen Baum krachte.

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FOTO: FEUERWEHR HEILIGENHA­US Für den Fahrer dieses Lkws, der bei Heiligenha­us aus ungeklärte­r Ursache gegen einen Baum geprallt war, kam jede Hilfe zu spät.

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