Rheinische Post Mettmann

TBW-Frauen geht zu früh die Puste aus

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Im Handball-Drittligas­piel gegen Recklingha­usen startet der Letzte furios. Doch viele Fehler und Fehlwürfe führen zum 20:24.

WÜLFRATH Viel vorgenomme­n hatten sich die Handballer­innen des TB Wülfrath für das Heimspiel gegen den PSV Recklingha­usen. Nach 60 kampfbeton­ten Minuten muss sich der Aufsteiger jedoch abermals geschlagen geben. Am Ende stand es 20:24 für die Gäste.

Die wenigen, aber lautstarke­n Zuschauer, die sich durch das Schneechao­s kämpften, sahen von der ersten Minute eine couragiert auftretend­e Heimmannsc­haft. Bereits zu Beginn stand der neuformier­te Innenblock mit Simone Fränken und Anja Klatt sicher.

Die Kalkstädte­rinnen nutzten die Ballgewinn­e zu schnellen Gegenstöße­n und bauten ihre Führung rasch auf 8:4 (12.) aus. Bereits in dieser Phase ließ der TBW in Person von Daria Blume aussichtsr­eiche Torchancen aus. „Wir sind super in die Partie gestartet und hatten den Gegner im Griff. Leider haben wir es in dieser Phase verpasst, die Führung deutlicher auszubauen, Chancen dazu waren da“, sagte TBW-Trainer Lars Faßbender.

15 Minuten musste der Coach danach jedoch warten, ehe er ein weiteres Tor seiner Mannschaft bejubeln konnte: Ausgelasse­ne Großchance­n von Julia Steinhause­n, Kirsten Buiting, Kristin Meyer und „Steffi“Hinnerkott sowie zunehmend häufige technische Fehler begünstigt­en die Gäste zur 8:9-Führung (25.). Nachdem Blume im zweiten Durchgang das 14:13 (35.) markierte, leisteten sich die Wülfrather­innen zum wiederholt­en Male viele Fehlwürfe. Einige Zeitstrafe­n gegen den TBW von den Schiedsric­htern, mit denen Faßbender oft haderte, erschwerte­n die Angriffsbe­mühungen weiter. Die Zuschauer sahen, wie die Kräfte der Kalkstädte­rinnen zunehmend schwanden.

Besonders der stark aufspielen­den Luisa Kieckbusch sowie den treffsiche­ren Halbspiele­rinnen „Krissi“Meyer und Blume unterliefe­n immer wieder technische Fehler. „Ich kann den Mädels keinen

Lars Faßbender Vorwurf machen, es fehlen die Alternativ­en. Wir haben über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gemacht.“Auch die sonst so stark aufspielen­de Lena Feldstedt fand nicht zur gewohnten Form.

Besonders im Abwehrverb­und kämpften die Kalkstädte­rinnen aufopferun­gsvoll und wahrten sich weiter die Chance auf den ersten Heimsieg. Während Rike Büngeler und Kirsten Buiting von außen in Überzahl verwarfen (17:18, 46.), traf die Recklingha­usenerin Leonie Schmiedhub­er ohne Mühe. „Wir waren nah dran und die Mannschaft hat toll gekämpft“, übt sich der junge Trainer in Zweckoptim­ismus. Dennoch: Ohne Entlastung im Rückraum und mit den vielen ausgelasse­nen Chancen gerade von den Außenposit­ionen wird es für den TBW in der 3. Liga weiter schwer. Dass die Mannschaft das Zeug zum Klassenerh­alt hat, ist zu spüren. Allerdings auch, dass es ohne Aufrüsten des Kaders noch viel schwerer wird, als es ohnehin schon ist.

„Leider haben wir es in der guten Phase verpasst, die Führung deutlicher auszubauen“

Trainer TB Wülfrath

Sklorz, Klanz – Gipperich, Hinnerkott (1), Steinhause­n, Büngeler, Blume (4), Meyer (6), Buiting (1/1), Fränken (2), Klatt, Kieckbusch (3/2), Feldstedt (3)

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