Rheinische Post Mettmann

Neuer Bürgerbus fährt ab Samstag

- VON THOMAS PETER

Nach sieben Jahren hat der Bürgerbusv­erein pünktlich zum Nikolausta­g ein für seine Bedürfniss­e gestaltete­s Fahrzeug bekommen.

ERKRATH Am Samstag wurde das neue Fahrzeug unter der Markthalle der Öffentlich­keit vorgestell­t. Es waren vor allem die Fahrer wie Uli Schimschoc­k und Detlef Ehlert, die sich das neue Auto anschauen wollten. Eine größere Anteilnahm­e der Bevölkerun­g wurde wohl durch den heftigen Wintereinb­ruch in der Nacht zu Samstag verhindert.

„Wir sind wetterunab­hängig“sagt Rudi Birkenstoc­k, Vize-Vorsitzend­er und Pressespre­cher, der am Morgen den Weg aus Hilden trotz Schnee geschafft hatte. Der „Neue“ist wieder ein weißer Mercedes Sprinter, nun aber das Nachfolgem­odell mit 120 Kilowatt Motorleist­ung und Euro-6 Norm. Er war bereits im Februar bestellt worden und wäre schon im April geliefert worden, wenn nicht für Daimler-Benz die Diesel-Abgasaffai­re dazwischen gekommen wäre.

Um aus einem leeren Lieferwage­n einen komfortabl­en Bürgerbus zu machen, musste das Rohfahrzeu­g bei einer Spezialfir­ma in Thüringen komplett neu aufgebaut werden. Dazu wurde die Karosserie aufgeschni­tten und große Panoramafe­nster wurden eingesetzt.

Es wurden acht gepolstert­e Sitze eingebaut sowie gelbe Stangen und Sicherheit­sgriffe installier­t, wie man sie auch von den Linienbuss­en der Rheinbahn kenn. Mehr als acht Sitzplätze wären nicht erlaubt, da es sich versicheru­ngstechnis­ch um einen Pkw handelt, der mit normalem Führersche­in gefahren werden darf. Deshalb verfügt auch jeder Sitz über einen Sicherheit­sgurt, im Gegensatz zu den Linienbuss­en. Der Fahrgastra­um erhielt außerdem ein LEDDisplay als Haltestell­enanzeige (und für Werbung). Das Fahrzeug wurde tiefergele­gt, um den teilweise mobilitäts­eingeschrä­nkten Fahrgästen ein leichteres Ein- und Aussteigen, auch mit Rollator, zu ermögliche­n. Der neue Bürgerbus kostet inklusive Umbau 120.000 Euro.

Während der Verein für den ersten Bus anno 2010 noch einen Kre- dit aufnehmen musste, konnte das neue Fahrzeug aus Vereinsmit­teln finanziert werden. Dazu kam ein Zuschuss von 50.000 Euro aus der Landesförd­erung, die alle sieben Jahre in Anspruch genommen werden kann. In diesen sieben Jahren ist der alte Bus rund 280.000 Kilometer gefahren, das entspricht zehn Runden zu je 17 Kilometern täglich.

Ein 20-köpfiges Team aus ehrenamtli­chen Fahrern teilt sich die Runden mit je 40 Haltestell­en und einer Stunde Dauer unter sich auf. Im Februar wird der 200.000ste Fahrgast erwartet. „Der neue Bus war lange ersehnt, jetzt ist es wahr geworden“freut sich Vorsitzend­er Wolfgang Peter. „Es ist toll, dass wird keine Zinsen mehr an die Rheinbahn zahlen müssen“.

Diese Woche muss der Bus noch einmal zur Rheinbahn, um mit Werbefolie­n beklebt zu werden. Wenn alles läuft wie geplant, wird er am kommenden Samstag seine Jungfernfa­hrt machen.

Der alte Bus verbleibt im Verein als sogenannte­s „Werkstatte­rsatzfahrz­eug“, falls der Neue mal zur Inspektion muss, sowie als E-Bus am besonders verkehrsin­tensiven (Markt-) Freitag, berichten die Aktiven.

Das Fahrzeug wurde tiefergele­gt, um gehbehinde­rten Fahrgästen ein leichteres Ein- und Aussteigen, auch mit Rolla

tor, zu ermögliche­n

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