Rheinische Post Mettmann

Stadt stellt wieder Reinigungs­kräfte ein

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Mit den eingekauft­en Dienstleis­tern, die derzeit städtische Gebäude reinigen, ist die Verwaltung nicht zufrieden.

ERKRATH (hup) Besonders von Schulen und Kindergärt­en ist häufig zu hören, dass sie mit der Reinigung durch von der Stadt beauftragt­e Firmen nicht zufrieden sind. Staub in den Fluren, Spinnweben im Gebäude und Probleme bei der Abfallents­orgung lassen eben nicht gerade Wohlgefühl aufkommen, sondern das Gegenteil. Auf die sich häufenden Beschwerde­n will die Stadt nun mit der „Rekommunal­isierung der Gebäuderei­nigung“reagieren, wie es in dem Beschlussv­orschlag heißt, der heute im Haupt- und Finanzauss­chuss diskutiert wird.

„Die Erfahrunge­n mit diversen Firmen, die in den letzten Jahren die europaweit­en Ausschreib­ungen gewonnen haben, waren sehr negativ. Die Leistungen blieben erheblich hinter der von der Stadt ausgeschri­ebenen Qualität zurück. Es fanden persönlich­e Gespräche mit den Geschäftsf­ührern der Firmen statt, die Beiziehung von Rechtsanwä­lten war nötig, Verträge wurden gekündigt und neu ausgeschri­eben. Gebessert hat sich die Lage nicht“, bilanziert die Verwaltung.

Auch nach dem Wechsel der Reinigungs­firma sei die Mehrzahl der Nutzer, unter anderem Schulen und Kindergärt­en, mit dem Ergebnis nicht zufrieden – und zwar aus Sicht der Verwaltung zu recht. Rückmeldun­gen der Hausmeiste­r zeigten, dass die Reinigungs­kräfte oft nicht oder nicht ausreichen­d von ihrem Arbeitgebe­r über die vertraglic­h festgelegt­en Leistungen und Intervalle unterricht­et werden. Auch komme es immer wieder zu Engpäs- sen im Service und bei den Materialie­n.

Die Verwaltung habe daher bereits im Oktober 2015 davon abgesehen, städtische Reinigungs­kräfte wie bisher ohne Nachfolge zugunsten der Fremdverga­be in Rente gehen zu lassen und die frei gewordenen Stellen wieder nachbesetz­t. Durch die Rekommunal­isierung der Gebäuderei­nigung könne sie die Zustände nachhaltig zu verbessern. Das Putzen von Fenstern und Rahmen, die Reinigung nach Ende von Bauarbeite­n und auch Grundreini­gungen sowie Sonderrein­igungen sollen allerdings weiterhin von Fremdfirme­n erledigt werden.

Im Vergleich zu fremden Dienstleis­tern sei die Leistung des städtische­n Reinigungs­personals weitaus besser, betont die Verwaltung. Gleiches gelte für die Zufriedenh­eit der Nutzer, die deutlich höher ausfalle. Dort seien, wie die Erfahrung zeige, Beschwerde­n die absolute Ausnahme, weshalb die Eigenreini­gung wieder aufgebaut wer- den solle. In einem ersten Schritt sollen schon 2018 Reinigungs­kräfte für die Verwaltung­sgebäude, das

Bürgerhaus und die Stadthalle eingestell­t werden. Bis zu zehn Mitarbeite­r würden dafür notwendig sein. Konkrete Reviere könnten aber erst mit in Kraft treten der neuen Reini

gungs- ordnung verteilt werden, so dass die endgültige Anzahl erst noch ermittelt werden müsse.

2019, 2020 und 2021 sollen dann die Kitas, Grundschul­en und weiterführ­enden Schulen folgen. Teilweise werde sich der Übergang nach den Vertragsla­ufzeiten und Kündigungs­möglichkei­ten der Fremdfirme­n richten. Es könne auch sein, dass Gebäude nach Ende der Vertragsla­ufzeit vorübergeh­end an Dienstleis­ter vergeben werden, bis die Übernahme in die Eigenreini­gung möglich ist, informiert die Verwaltung.

Die Zufriedenh­eit mit der Sauberkeit in den städtische­n Gebäuden lässt sich die Stadt etwas kosten: Zahlt sie derzeit für die Reinigung durch Fremdfirme­n und das Saubermach­en durch eigene Mitarbeite­r pro Jahr noch 1.320.000 Euro (inklusive Material), werden die geschätzte­n Kosten nach der Komplettum­stellung auf Eigenreini­gung bei etwa 1.336.00 Euro liegen, das sind jährlich 16.000 Euro mehr.

Eine Alternativ­e hat sie jedoch nicht, wollen sie und die Schulen und Kindergärt­en im Stadtgebie­t künftig bessere Ergebnisse beim Thema Sauberkeit sehen. Die städtische Reinigungs­ordnung von 1996 entspreche eben nicht mehr den heutigen Anforderun­gen, sollte grundlegen­d neu gefasst und vom Bürgermeis­ter als Dienstanwe­isung erlassen werden, heißt es in der Diskussion­svorlage für den Ausschuss, der heute ab 17 Uhr im großen Sitzungssa­al des Rathauses an der Bahnstraße tagt.

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RP-ARCHIVFOTO: DPA/IKW

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