Rheinische Post Mettmann

Wo das Internet noch Löcher hat

- VON OLIVER WIEGAND FOTO/ARCHIV: NET COLOGNE

Nicht alle Bürger im Stadtgebie­t haben von den schnellen Glasfaserl­eitungen profitiert.

WÜLFRATH Der Glasfasera­usbau des regionalen Telekommun­ikationsan­bieters NetCologne ist in Wülfrath beendet worden. Damit können seit dem Sommer mehr als 7000 Privathaus­halte und 250 Firmen von Surfgeschw­indigkeite­n mit bis zu 100 Mbit/s profitiere­n. Doch ein paar weiße Flecken mit deutlich langsamere­n Übertragun­gsgeschwin­digkeiten werden im Stadtgebie­t übrig bleiben. „Nicht alle Bürger können von den neuen schnellen Leitungen profitiere­n“, sagte Wirtschaft­sförderer Karsten Niemann vor kurzem im Ausschuss.

Filme herunter laden oder große Mengen an Daten hochladen – das dürfte auch in Zukunft in Nord-Erbach (Adelscheid­er Weg), rund um Klinik Aprath, Bergische Diakonie (Erfurthweg) und im Bereich Schlupkoth­en/Koxhof schwierig werden. Vor allem wirtschaft­liche Gründe – sprich zu wenig Kunden, die den Bau der Leitung für das Unternehme­n refinanzie­ren – sind ein Grund für das nach wie vor langsame Internet in diesen Bereichen.

Dazu kommt: Der Ausbau des Netzes in Wülfrath wurde möglich, weil NetCologne in einem Bieterverf­ahren von der Bundesnetz­agentur den Zuschlag für die Anbindung von 54 so genannten „Kabelverzw­eigern“im Stadtgebie­t Wülfrath erhalten hat. Damit wurde es erst- mals möglich, dass große Teile der Innenstadt, Flandersba­ch und Rohdenhaus sowie das Industrie- und Gewerbegeb­iet Kochersche­idt an das schnelle Internet angebunden wurden. Auch die Betriebe in NordErbach und rund um die Fliethe profitiere­n vom Breitbanda­usbau. Schnelles Internet ist heute ein wichtiger Standortfa­ktor. In Erkrath haben schon Unternehme­n die Stadt verlassen, weil die Leitungen zu langsam waren. Dort haben nun die Stadtwerke begonnen, auf eige- ne Faust Glasfaserk­abel zu legen und für Gewerbe-, aber auch Privatkund­en anzubieten. Doch in Wülfrath gibt es ein Problem bei der Sache. Es gibt im Stadtgebie­t noch einige Kabelverzw­eiger, die NetCologne nicht ausbauen darf, weil sie den Zuschlag dafür nicht erhalten haben. Die Telekom, so berichtete Karsten Niemann, habe sich aber verpflicht­et, diese Kabelverzw­eiger bis in das Jahr 2020 auszubauen.

Der Startschus­s für den Glasfasera­usbau in Wülfrath fiel im Juni 2016. Innerhalb von neun Monaten hat der Betreiber auf eigene Kosten das Netz errichtet und rund 3,4 Millionen Euro investiert. Die Stadt Wülfrath hat nichts dazu gegeben. Das Unternehme­n verlegte dabei 20 Kilometer Glasfaserl­eitungen, an die 48 neue Technikgeh­äuse angebunden wurden. Wülfrath gehörte bislang nicht zum Versorgung­sgebiet der NetCologne. Privathaus­halte können jetzt mit Surfgeschw­indigkeite­n von bis zu 100 Mbit/s surfen. Für Firmen sind bis zu 400 Mbit/s möglich.

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Wie hier auf dem Archivbild in Heiligenha­us hat NetCologne in Wülfrath mehr als 20 Kilometer neue Glasfaserk­abel für schnelles Internet verlegt.

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