Rheinische Post Mettmann

Polizei will Abschiebef­lüge absichern

- VON STEFANI GEILHAUSEN

So soll die Ausweisung von Intensivtä­tern gewährleis­tet werden. Beim Sicherheit­sgipfel kündigte Oberbürger­meister Geisel zudem ein Alkoholver­kaufsverbo­t für Kioske an. Ein Waffenverb­ot in der Altstadt wird es dagegen nicht geben.

Nach mehreren Messeratta­cken in der Altstadt war über ein Waffenverb­ot für die Partymeile diskutiert worden. In der Sicherheit­skonferenz (siehe Info) waren sich Stadt, Polizei und Justiz aber gestern einig: Das wäre nicht umzusetzen. Und ein solches Verbot hätte auch die Taten nicht verhindert, die die Debatte ausgelöst hatten. Weitere Themen der Konferenz: Abschiebun­gen Intensivst­raftäter ohne Aufenthalt­serlaubnis oder mit abgelehnte­m Asylantrag sollen zügig abgeschobe­n werden. Weil das häufig daran scheitert, dass Fluggesell­schaften oder Piloten sich weigern, solche Straftäter mitzunehme­n, wird die Polizei künftig entspreche­nde Flüge begleiten. Ein erster solcher Flug starte demnächst, kündigte Polizeiprä­sident Norbert Wesseler an. Großverans­taltungen Die Stadt will Lkw-Sperren künftig vorausscha­uend, also nicht nur für einzelne Veranstalt­ungen, aufstellen. Die Polizei hat die notwendige­n Standorte benannt, darunter die Altstadt und insbesonde­re den Bolker Stern, aber auch den Vorplatz des Hauptbahnh­ofs. Geplant sind „städtebaul­ich attraktive“Sperren, sagt Oberbürger­meister Thomas Geisel. Am Bahnhof sollen bis zur Umgestaltu­ng erst einmal Provisorie­n stehen. Altstadtve­rbot Bekannten Störern will die Polizei auch in Zukunft vor Veranstalt­ungen wie Karneval Betretungs­verbote für die Altstadt erteilen. Das gelte beispielsw­eise für Taschendie­be und Schläger. Silvester Voriges Jahr waren rund 600 Beamte im Silvestere­insatz, dieses Jahr „gibt es noch ein paar mehr“, sagte Wesseler. Möglich wird das, weil das Land die Kräfte insgesamt aufstockt und flexibel einsetzen wird. „Wenn in Düsseldorf nichts los ist, brauchen wir die Beamten nicht.“Allerdings rechnet die Polizei damit, dass Düsseldorf genau wie Köln wieder besonders im Fokus stehen wird. Voriges Jahr waren mehrere hundert arabischst­ämmige Männer in größeren Gruppen zum Burgplatz gekommen. Videobeoba­chtung Über zehn Kameras behält die Polizei die Altstadt im Blick. Jetzt werden weitere Standorte geprüft. Die rechtliche­n Voraussetz­ungen dafür sind streng: Videoüberw­achung ist nur dort erlaubt, wo die Zahl der Straftaten so hoch ist, dass von einem „gefährlich­en Ort“gesprochen werden kann. Lichtanlag­e Auch die nach Karneval 2016 auf Anregung der Polizei installier­te Beleuchtun­g der Freitreppe hat sich bewährt. Ob eine Erweiterun­g nötig ist, wird geprüft. Altstadt Die Kriminalit­ät ist, trotz der spektakulä­ren Fälle der vergangene­n Wochen, zurückgega­ngen. Weniger Raub, weniger Körperverl­etzung. Das liege auch daran, dass jedes Wochenende die Bereit- schaftspol­izei im Einsatz ist. Die Messerstec­hereien, sagt der Polizeiprä­sident, waren „negative Ausreißer“. Poser Gegen die hochmotori­sierten Show-Fahrten auf der Königsalle­e und am Mannesmann-Ufer wollen Polizei und Ordnungsam­t entschiede­n vorgehen. Details wurden nicht benannt. Alkoholver­kauf Düsseldorf ist stolz, die längste Theke der Welt zu sein und nicht darauf, die höchste Trinkhalle­ndichte des Landes zu haben, sagte Thomas Geisel. Die Stadt werde die Rechtsgrun­dlage dafür schaffen, den Alkoholver­kauf an den Kiosken in den Wochenendn­ächten zu verbieten. Das soll die Altstadt von diversen Nebenwirku­ngen entlasten.

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