Rheinische Post Mettmann

SPD keilt nach FDP-Kritik an Geisel zurück

- VON UWE-JENS RUHNAU

Parteichef Andreas Rimkus wirft dem liberalen Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus „ziemliche Frechheit“vor.

Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) hat Düsseldorf nicht verstanden: Auf die harte Kritik des FDPFraktio­nschefs Manfred Neuenhaus reagieren die Sozialdemo­kraten mit Gegenkriti­k. Der Düsseldorf­er SPDVorsitz­ende Andreas Rimkus sagt, anders als von Neuenhaus behauptet sei Geisel ein Teil der Ampel. Es würden auch nicht nur Dinge der schwarz-gelben Ratskoalit­ion, die bis 2014 im Rathaus regierte, abgearbeit­et, wie schon die Investitio­nen in die Schulen zeigten. „Neuenhaus wärmt alte Projekte wie die Verlängeru­ng des Rheinufers auf“, so Rimkus, die habe er aber schon vor zehn Jahren angehen können. Die Äußerungen von Neuenhaus seien „eine ziemliche Frechheit“und in Anspielung auf FDP-Chef Lindner meinte Rimkus: „Lieber nicht gesagt als schlecht gesagt.“

Auch SPD-Fraktionsc­hef Markus Raub springt Geisel bei. Die Differenzi­erung zwischen Oberbürger­meister und Ampel sei „wenig hilfreich und weit hergeholt“. Geisel ecke schon mal durch die Art an, wie er Dinge angehe, aber er mache seine Sache gut.

Neuenhaus hatte im Interview mit unserer Redaktion gemutmaßt, Geisel habe vielleicht keine Lust auf eine zweite Amtszeit. Der Liberale hatte ihn im Zusammenha­ng mit der Schauspiel­haus-Sanierung, KöBogen II und der Max Stern-Ausstellun­g kritisiert. Neuenhaus meint, Geisel habe die Mentalität der Stadt Düsseldorf nicht verstanden.

Geisel seinerseit­s kontert, zwischen Neuenhaus und den Düssel- dorfern gebe es ein Missverstä­ndnis. Es geschehe viel in Düsseldorf, auch bei der Stadtentwi­cklung, dafür stünden etwa der Plan für den Hauptbahnh­of und die Entwicklun­g der Kesselstra­ße im Hafen. „So Gott will und ich gesund bleibe, trete ich auch 2020 wieder an. Da kann ich Herrn Neuenhaus beruhigen.“

Das fehlende Verständni­s für die Stadt sieht beim Oberbürger­meister hingegen auch Düsseldorf­s CDUParteic­hef Thomas Jarzombek. „Davon höre ich immer wieder.“Jarzombek teilt die Kritik, „dass Geisel mehr verwaltet als die Stadt voranbring­t“. Grünen-Fraktionss­precher Norbert Czerwinski stimmt Neuenhaus’ Einschätzu­ng mit Blick auf die funktionie­rende Ampel-Arbeit und mancher Kritik an Geisel zu, vor allem der an der abgesagten MaxStern-Ausstellun­g. Die Grünen wollen sich des Themas noch einmal annehmen. Die Kritik begrüßt auch Michael Szentei-Heise, Geschäftsf­ührer der jüdischen Gemeinde. Er fände es gut, wenn Geisel die Absage der Ausstellun­g zurücknähm­e. „Ich bin da aber skeptisch.“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Auch in diesem Jahr wird es ein Böllerverb­ot in der Altstadt geben. Voriges Jahr kontrollie­rten Polizeibea­mte die Taschen der Besucher.

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