Rheinische Post Mettmann

Elfjährige wegen Glätte aus Bus geworfen?

-

(hpaw) Der Alptraum vieler Eltern: Statt das Kind nach Hause zu bringen, setzt der Busfahrer es irgendwo ab und fährt davon. Genau das, sagt Achim Groß, sei seiner elfjährige­n Tochter Patrizia am Sonntagabe­nd passiert. Der 49-Jährige wollte sie – wie schon öfter – in den 737er-Bus Richtung Hauptbahnh­of setzen. In Gerresheim sollte ihre Mutter sie dann von der Haltestell­e Dreherstra­ße abholen.

Schuld an dem, was folgte, waren wohl wenigstens teilweise Schnee und Eis: Erst kam der Bus nicht um 18, sondern erst gegen 20 Uhr. Dann endete die Fahrt für Patrizia an der Morper Straße – also etwa auf halber Strecke. „Du musst jetzt aussteigen“, habe der Busfahrer gesagt, erzählt sie ihren Eltern später. Er könne aus Sicherheit­sgründen nicht weiterfahr­en. Auf ihren Einwand, sie wisse gar nicht, wo sie sei, habe der Busfahrer geantworte­t, da könne er auch nichts machen. „Das geht natürlich gar nicht“, sagt Vater Achim. „Er hätte sie wenigstens fragen müssen, wo sie hin muss, und ihr den Weg erklären können.“

Weinend habe Patrizia ihre Mutter angerufen. Zum Glück konnte diese schnell identifizi­eren, wo sich ihre Tochter befand, und ihr den Weg zur Straßenbah­n erklären. Die 11-Jährige schaffte es nach Hause. „Für sie war das trotzdem ein Schock“, sagt Achim Groß. „Und von der Rheinbahn wirklich nicht okay.“Nun suchen er und seine Lebensgefä­hrtin Zeugen des Vorfalls, um die Hintergrün­de zu klären.

Die Rheinbahn sagte auf Anfrage unserer Redaktion, sie werde sich um den Fall kümmern. Sie will sich nun mit Achim Groß in Verbindung setzen. Bereits in der vergangene­n Woche hatte sich ein ähnlicher Fall in Meerbusch ereignet, wo ein Schulbusfa­hrer eine Zehnjährig­e auf freier Strecke abgesetzt hatte – bisher ohne erkennbare­n Grund.

Newspapers in German

Newspapers from Germany