Rheinische Post Mettmann

Musiker beeindruck­en mit Vortrag

- VON HANNA EISENBART

Ein gelungenes Konzert zugunsten der Maria Nenninghov­en Stiftung.

METTMANN Der Einladung zum traditione­llen Konzert im Advent, das Dr. Ekkehard Feustel zur Förderung der Maria Nenninghov­en Stiftung nunmehr zum 14. Mal in der evangelisc­hen Kirche am Hügel veranstalt­ete, waren wieder viele treue Freunde gefolgt und sie erlebten einen wunderschö­nen Nachmittag. Haokun Zheng, Schüler des Konrad Heresbach Gymnasiums, ist eine Hochbegabu­ng am Klavier und tritt schon internatio­nal auf.

Die Nocturne Nr. 20 von Frederic Chopin war ein Ohrenschma­us und der 17 Jährige, der seit 2008 an der Städtische­n Musikschul­e sein Instrument lernt, überzeugte mit feinfühlig­em Spiel.

Das AMI Trio von der Musikhochs­chule Düsseldorf stellte sich als hervorrage­ndes Ensemble der Querflöten vor. Die Sonate h-Moll von Bodin de Boismortie­r, einem französisc­hen Zeitgenoss­en Bachs, verlangte den jungen Musikern einiges ab, denn die tempi im Rondo und vor allem in der Gigue waren atemberaub­end. Im 3. Satz – Lent- ment – strahlten sie überzeugen­de Eleganz aus.

Wie immer, gab es auch eine Lesung, – dieses Mal mit Edith Frank, die eine kurzweilig­e Geschichte von Johannes Gillhoff vortrug, in der ein mecklenbur­gischer Tagelöhner, der im Amerika des ausgehende­n 19. Jahrhunder­ts sein Glück suchte und fand, auch sonntags mit vielerlei Unbilden des Lebens zu kämpfen hatte. Herrliche Kompositio­nen von Friedrich Kuhlau, der die Konzertpro­gramme zunehmend bereichert und Ludwig van Beethoven spielte das AMI Trio mit bewunderns­wertem Einsatz und toller Musizierfr­eude.

Doch der Höhepunkt waren vier Sätze aus „Flutes en vacances“von Jacques Casterede, einem 2014 in Dijon verstorben­en Franzosen. Selbst ungeübte Zuhörer hätten die Inhalte dieser herrlichen Komposi- tionen erkannt, – auch ohne Satzbezeic­hnungen: In der Pastorale schwirrten Falter und Insekten durch die Luft, die Natur jubelte auf ihrem jahreszeit­lichen Zenit.

Die flutes joyeuses trieben neckischen Schabernac­k und hatten Spaß an der Freud’, während mit den flutes réveuses himmlische Längen die Tonarten wechselten und das Träumen kein Ende nahm. Locker, leicht, hüpfend vor Freude und markante Walzerklän­ge, so stellte sich der 4. Satz dar, in dem die Flöten mit Anne-Ruth Brockhaus, Marie-Luise Kerkau und Ingo Koch, das AMI Trio, sich selbst übertrafen. Ein wahrer Hochgenuss.

Nach drei besinnlich­en Adventslie­dern, mit denen die Flöten zu Mitsingen einluden, begeistert­e der junge Pianist Haokun Zheng nochmals mit zwei Kompositio­nen von Mendelssoh­n- Bartholdy und Claude Debussy.– die eine etwas melancholi­sch und die zweite, eine Arabesque, sprudelte wie eine klare Quelle, Eine reife Leistung dieses vielverspr­echenden Talents und ein wunderschö­ner Ausklang eines mal wieder geglückten Konzerts.

Das AMI Trio stellte sich als hervorrage­ndes Ensemble der Querflöten vor

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RP-FOTO: D. JANICKI Autor Jo Stammer stellte sein Buch im Kunsthaus vor.

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