Rheinische Post Mettmann

Ruben Pogany macht Fußbälle sauber

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Dieser Mann hegt zwei große Leidenscha­ften: Ruben Pogany spielt seit seinem vierten Lebensjahr Fußball, und er wollte schon immer seine Kreativitä­t vollends ausleben. Den Grundstein für sein ungewöhnli­ches Leben legte wohl seine Kindheit, denn aufgewachs­en ist der 38-Jährige in einem ehemaligen Fischerdor­f in Spanien, wo sein italienisc­her Vater einen der angesagtes­ten Clubs des Landes betrieb. Künstler wie George Harrison und Calvin Klein gaben sich dort die Klinke in die Hand, Salvador Dalí war ein guter Freund der Familie. „Diese künstleris­che und freie Atmosphäre hat mich sehr geprägt“, sagt Pogany. Es war auch der „fußballver­rückte“Vater, ein großer Fan des AS Rom, der die Liebe zum Fußball an den Sohn weitergab. Idealerwei­se war der kleine Pogany sehr talentiert, so fiel er den Scouts unterschie­dlicher Vereine auf, spielte als Jugendlich­er in Barcelona, zog später in seine heutige Heimatstad­t Düsseldorf, um in Leverkusen zu kicken. Die deutsche Sprache beherrscht­e er – neben Spanisch, Katalanisc­h und Italienisc­h – schon damals perfekt, denn seine Mutter stammt aus Berlin. Aus der Karriere als Profifußba­ller wurde dann allerdings nichts, denn der Wahl-Düsseldorf­er zog sich – übrigens beim Eishockey – eine schwere Knieverlet­zung zu, die tägliches Training unmöglich machte. Also beendete er stattdesse­n die Schule, machte sein Abitur und studierte später Grafikdesi­gn in Düs- seldorf, das er „sehr cool“findet. Nebenbei drehte er Musicclips für MTV, arbeitete als Produktion­sassistent und Drehbuchau­tor. Und er spielte weiterhin Fußball, mindestens einmal wöchentlic­h in verschiede­nen Altherrenm­annschafte­n, so auch beim Polizei-Sport-Verein Düsseldorf. „Dort wurde ich immer wieder mit dem Problem des schmutzige­n Balls konfrontie­rt“, erzählt Pogany. Gerade kleinere Vereine spielen in der Regel auf Kunstrasen. Das dort verwendete Granulat sorgt dafür, dass die Fußbälle bereits nach kürzester Zeit schwarz werden. Dies sei ein weltweites Problem. Und als er erfuhr, dass es rund 20 Minuten dauert, einen Fußball von Hand mit einer Wurzelbürs­te zu reinigen, war sein Erfinderge­ist geweckt. Das musste doch auch anders möglich sein. Also begann er, nach einer Lösung zu suchen. Sieben Jahre und viele Prototypen später gibt es nun die weltweit erste vollautoma­tische Reinigungs­maschine für Fußbälle, den „WashCube“– und er steht beim PolizeiSpo­rt-Verein in Düsseldorf. Mit dem Cube lässt sich ein Fußball per Knopfdruck, je nach Grad der Verschmutz­ung, innerhalb von 20 Sekunden bis maximal fünf Minuten reinigen, Kunstrasen­granulat- sowie Gras- und Erdflecken werden entfernt. Außerdem werden die Bälle imprägnier­t, bleiben länger sauber und so länger benutzbar. Produziere­n lässt Pogany die Maschinen in Deutschlan­d, den Vertrieb will der Kreativgig­ant nun weltweit ausbauen – erste Anfragen, etwa aus den USA, gibt es schon.

Beate Werthschul­te

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