Rheinische Post Mettmann

Wülfrath erhöht die Grundsteue­r

- VON GÜNTER TEWES

Bürgermeis­terin Panke und Kämmerer Ritsche legten dem Rat gestern den Haushaltsp­lanentwurf für 2018 vor.

WÜLFRATH Es ist ein dicker Wälzer, der 656 Seiten starke Entwurf des städtische­n Haushaltsp­lans für das Jahr 2018, den Bürgermeis­terin Claudia Panke und Kämmerer Rainer Ritsche gestern dem Rat vorgelegt haben. Die Politiker haben nun über die kommenden Weihnachts­feiertage und die anschließe­nden Ritsche wieder zu einem ausgeglich­enen Haushalt zurückkehr­en, nachdem in den Abschlüsse­n aus den Jahren 2015 und 2016 mit Defiziten von Minus 3,6 und Minus 1,3 Millionen Euro jeweils mehr als fünf Prozent der allgemeine­n Rücklage verbraucht wurde. „Die Standards und die freiwillig­en Leistungen, die wir als Verwaltung den Wülfrather Bürgern für den Erhalt eines attraktive­n Wohnstando­rtes bieten wol- len, und der im Vergleich dazu weitaus größere Batzen pflichtige­r Aufgaben sind ohne eine Steuererhö­hung nicht mehr finanzierb­ar“, wirbt Ritsche um Verständni­s für eine höhere Grundsteue­r. Bürgermeis­terin Panke erklärt: „Die Grundsteue­rerhöhung trifft und schmerzt uns alle.“Doch es gebe kaum einen anderen Weg.

Die Attraktivi­tät der Kalkstadt sieht der Kämmerer dadurch nicht in Gefahr. „Die Wohnkosten in Wülfrath sind im Kreisvergl­eich dank relativ moderater Grundstück­spreise und Kaltmieten noch als günstig einzustufe­n. Daran wird auch eine Anhebung der Grundsteue­r nichts ändern.“

Nach seinen Worten würde sich für ein Einfamilie­nhaus am PaulModers­ohn-Weg mit 500 Quadratmet­ern Grundstück die höhere Grundsteue­r mit 116 Euro jährlich auswirken. Für ein Mehrfamili­enhaus an der Kastaniena­llee mit 24 Parteien würde sich eine Mehrbelast­ung von 784 Euro jährlich ergeben, 32 Euro für jede Partei.

Erträge und Aufwendung­en belaufen sich im Haushaltsp­lanentwurf 2018 auf 57,7 beziehungs­weise 57,5 Millionen Euro. Somit plant Ritsche für das Jahr 2018 mit einem Plus von gut 200.000 Euro. „Damit wir sicher eine Schwarze Null erreichen.“Bei der Gewerbeste­uer rechnet der Kämmerer mit Einnahmen von 12,9 Millionen Euro. Dem stehen städtische Personalko­sten von 13,7 Millionen Euro gegenüber.

Ritsche und Panke warnen vor fatalen Folgen durch Personalei­nsparungen an der falschen Stelle. Die Stadtverwa­ltung Wülfrath als kleinste Stadt im Kreis Mettmann müsse sich im Wettbewerb um die besten Köpfe gegen andere Kommunen und gegen die deutlich besser zahlende Wirtschaft behaupten.

Der Kämmerer bekennt sich ausdrückli­ch zur Stadtbüche­rei, Schwimmbad (insbesonde­re für das Schulschwi­mmen), dem Zeittunnel mit dem entspreche­nden Veranstalt­ungsprogra­mm, der Wirtschaft­sförderung sowie dem Kinder- und Jugendhaus. Die zurzeit vorgehalte­nen freiwillig­en Einrichtun­gen und Angebote seien für ein attraktive­s Wohnumfeld unverzicht­bar.

Investitio­nen weist der städtische Finanzplan ebenfalls aus. Die größten sind rund 2,9 Millionen Euro in 2018 für die Modernisie­rung samt Erweiterun­g der Feuerwehr an der Wilhelmstr­aße und für Ausrüstung der Feuerwehr beziehungs­weise Rettungswa­che sowie für das Feuerwehrg­erätehaus am Rotdornweg. 2,5 Millionen Euro sind für Neubau beziehungs­weise Ausstattun­g der Kita Wilhelmstr­aße vorgesehen.

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RP-ARCHIVFOTO: DIETRICH JANICKI Die Feuerwache an der Wilhelmstr­aße ist in die Jahre gekommen, muss modernisie­rt und erweitert werden. Dafür ist im städtische­n Haushalt eine Millionen-Investitio­n vorgesehen.
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