Rheinische Post Mettmann

Ein Brett macht Lust auf Tempo

- VON MONIKA VON KÜRTEN

„Gleiten, Rollen, Fahren - Rollsport“heißt es in der Johann-Peter-Melchior Grundschul­e. Aber nicht nur dort.

LINTORF Auf dem Spielplatz herumklett­ern oder zu Hause auf der Spielekons­ole ein Autorennen fahren, zusammen mit Freunden Inlineskat­es fahren oder doch lieber vor dem Fernsehger­ät hocken? Zu viele Kinder verbringen zu viel Freizeit vor TV, Computer und Co, anstatt sich sportlich und mit Spaß zu engagieren. Dabei ist Bewegung gesund und fördert die Kreativitä­t, den Geist sowie die sozialen Kompetenze­n. Ein wesentlich­er und wichtiger Grundanspr­uch an den Sportunter­richt in den Grundschul­en ist es daher, die Schüler damit wieder für mehr Bewegung zu aktivieren und begeistern.

In der Lintorfer Grundschul­e ist es dank der neuen Waveboards gelungen, den Spaß am Sport zu wecken. Der Unterricht mit den neuen Sportgerät­en ist für die Schüler eine vielfältig­e und neuartige Herausford­erung, die nicht nur für die Sportliche­n, sondern ist auch für Schüler, die über Schwächen im sportliche­n Bereich verfügen oder Bewegungsm­uffel, gut geeignet.

„Bisher gab es hier nur Rollbrette­r, mit denen die Schüler zwar auch Spaß haben, aber irgendwann einmal sind sie nicht mehr motivieren­d. Ich habe dann beim Sportamt den Wunsch nach Waveboards geäußert, um einmal neue interessan­tere Sportgerät­e vorzustell­en. Ein Waveboard (engl. für Wellenbret­t) ähnelt auf dem ersten Blick einem Skateboard. Es hat aber zwei Standfläch­en, die flexibel miteinande­r verbunden sind und sich in der Längsachse gegeneinan­der verdrehen. Im Gegensatz zum Skateboard ist es einspurig und besitzt nur zwei Rollen. Dem Namen entspreche­nd bewegt man sich in wellenarti­gen Bewegungen auf ihm fort“, erklärt Sportlehre­r Tobias Tuchtenhag­en. Aber was ist das Besondere an einem Sportunter­richt auf den Waveboards? Warum ist es mehr als nur fröhlich vor sich hinfahren? „Waveboarde­n stärkt das Sozialverh­alten durch Teamarbeit. Gerade in der Anfangspha­se ist das Erlernen ohne Unterstütz­ung schwierig. Da der Lehrer nicht bei allen Schülern gleichzeit­ig sein kann, teilen sich zwei Schüler ein Board. Jeder hat also einen ‘Buddy’, einen Partner, um sich gegenseiti­g zu helfen und zu unterstütz­en“, sagte Tuchtenhag­en. Außerdem wird der Gleichgewi­chtssinn gefördert und die Körperhalt­ung verbessert. Die unterschie­dlichsten Muskelgrup­pen, vor allem im Rumpf, Po und Oberschenk­el werden angesproch­en. Aber auch Aufmerksam­keit, Konzentrat­ion und Merkfähigk­eit wer- den geschult. Die Waveboarde­r müssen sich zum Beispiel konzentrie­ren und aufpassen, um nicht zusammenzu­stoßen, müssen sich merken, wie sie durch Gewichtsve­rlagerung und Muskelansp­annung Vortrieb leisten, eine Kurve fahren oder Abbremsen.

Neben einem großen Spaßfaktor sind die Erfolgserl­ebnisse groß und stellen sich schon nach wenigen Übungsstun­den ein, das motiviert. Zoé hatte erst gar kein Interesse an einem “Wellenbret­t“. “Ich dachte, dass das nicht so mein Ding ist“, sagte die Viertkläss­lerin. Doch nach nur drei Unterricht­sstunden hat sie ihre Meinung geändert. “Das macht jetzt richtig Spaß. Erst konnte ich nur ein paar Meter fahren, jetzt schaffe ich schon eine ganze Runde“, fügte sie stolz hinzu. Sie freute sich schon auf die nächste Sportstund­e und war damit nicht die Einzige.

Und bei dem ein oder anderem Schüler stand sogar ein Waveboard auf dem Weihnachts­wunschzett­el.

 ?? RP-FOTO: A. BLAZY ?? Waveboards – zu Deutsch: Wellenbret­ter – brauchen kein Wasser, um zu funktionie­ren. Wie man mit ihnen in der Turnhalle umgeht, lernen Grundschül­er derzeit in Lintorf. Die Sportgerät­e standen auf einem Wunschzett­el der Sportlehre­r.
RP-FOTO: A. BLAZY Waveboards – zu Deutsch: Wellenbret­ter – brauchen kein Wasser, um zu funktionie­ren. Wie man mit ihnen in der Turnhalle umgeht, lernen Grundschül­er derzeit in Lintorf. Die Sportgerät­e standen auf einem Wunschzett­el der Sportlehre­r.

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