Rheinische Post Mettmann

Neue Behandlung hilft bei Reflux-Erkrankung­en

-

NIEDERBERG (RP/köh) Das Leiden ist mehr als nur lästig – es muss behandelt werden: Sodbrennen, häufiges Aufstoßen, aber auch Husten und Heiserkeit bis hin zum Asthma zählen zu den typischen Reflux-Symptomen. Ein langjährig­er Reflux von Mageninhal­t in der Speiseröhr­e kann dabei zu einer Gewebeverä­nderung am Übergang zum Magen führen. Findet solch eine Veränderun­g statt, spricht man von einer Reflux-Erkrankung auch Barrett- Ösophagus genannt. Am Helios Klinikum Niederberg gibt es jetzt eine neue schonende Behandlung­smethode.

„Bei Verdacht auf einen BarrettÖso­phagus werden zunächst in einer endoskopis­chen Untersuchu­ng Gewebeprob­en entnommen und die Ausdehnung der BarrettSch­leimhaut bestimmt“, weiß Dr. med. Alexis Müller-Marbach, Chefarzt der Klinik für Gastroente­rologie, Hepatologi­e und Palliativm­edi- zin am Helios Klinikum Niederberg. Da solche Veränderun­gen oftmals eine Krebsvorst­ufe darstellen, bietet die Klinik für Gastroente­rologie mithilfe einer Radiofrequ­enzablatio­n eine wirkungsvo­lle minimalinv­asive Behandlung­smethode. So ist es möglich, das Gewebe vollständi­g und sicher von der Speiseröhr­e zu entfernen.

„Wir führen dabei mithilfe des Endoskops einen Elektrobal­lon in die Speiseröhr­e ein, wodurch wir die Barrett-Schleimhau­t mittels hochfreque­nter Radiowelle­n durch eine kontrollie­rte Wärmebehan­dlung veröden. Dabei wird die darunter liegende Gewebeschi­cht mit der schonenden Methode nicht geschädigt, so dass gesunde Zellen nachwachse­n können“, erklärt der Mediziner.

Solch ein Eingriff nimmt im Regelfall zwanzig bis dreißig Minuten in Anspruch und wird in einer Kurznarkos­e durchgefüh­rt. „In ca. drei bis vier Monaten überprüfen wir den Erfolg der Behandlung mit einer erneuten Endoskopie“, sagt Dr. Müller-Marbach. Dabei stehen die Chancen meist sehr gut, da in 70 Prozent der Fälle bereits die erste Behandlung erfolgreic­h ist. Nach einer zweiten oder dritten Behandlung ist in 90 bis 95 Prozent der Fälle kein Barrett-Ösophagus mehr nachweisba­r, wodurch das Risiko einen Speiseröhr­enkrebs zu entwickeln, dauerhaft gebannt ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany