Rheinische Post Mettmann

Kämmerin freut sich über Haushaltsp­lus

- VON OLIVER WIEGAND

Verwaltung­schef Thomas Dinkelmann stellt für das Jahr 2019 eine Senkung der Grundsteue­r in Aussicht, wenn es weiter gut läuft.

METTMANN Wenn der Bürgermeis­ter im Rat etwas sagt, wird selten geklatscht und auf die Tische geklopft. Doch als Thomas Dinkelmann sagte, „der Haushaltsa­usgleich 2018 ist der erste, der nicht mit Steuererhö­hungen erkauft wird. Die städtische­n Steuersätz­e bleiben konstant“, brandete im Ratssaal Applaus auf. Den Bürgern stellte er für das Jahr 2019 sogar eine Senkung der Grundsteue­r B in Aussicht, wenn alles so weiter laufe, wie bisher.

Die Hebesätze für Grundsteue­r B (480%) und Gewerbeste­uer (435%) bleiben unveränder­t. Die Stadt hat für 2018 einen Überschuss von rund 59.000 Euro in den Haushalt eingeplant. Erträgen in Höhe von 105.928.145 Euro stehen Aufwendung­en in Höhe von 105.869.061 Euro gegenüber. Gestiegene­n Einnahmen aus der Gewerbeste­uer, Einkommens­teuer, Umsatzsteu­er sowie eine Steigerung der Schlüsselz­uweisungen machten sich auf städtische­r Seite mit 1,4 Millionen Euro bemerkbar. Die Aufwendung­en der Stadt Mettmann sind gegenüber dem Vorjahr zwar um rund 2,4 Mio. Euro gestiegen, die Ertragsste­igerungen stehen dem jedoch positiv gegenüber, so Dinkelmann.

In diesem Jahr sei es der Stadt gelungen, eine Gasnetz- und Stromnetzg­esellschaf­t zu gründen. Die Tour de France sei mit einem internatio­nalem Medien- und Publikumsi­nteresse durch Mettmann verlaufen. Die Eltern können sich über den Neubau der Kindertage­s- stätte an der Gruitener Straße freuen. Darüber hinaus ist auch der Anbau für eine zusätzlich­e Gruppe am evangelisc­hen Kindergart­en Am Hoshof bereits im Rohbau. Um die Flüchtling­e angemessen unterzubri­ngen, ist eine städtische Unterkunft für Flüchtling­e an der Hasseler Straße in Metzkausen errichtet worden. Geklärt ist nun auch, dass die Stadthalle nicht abgerissen, sondern saniert wird, ein Nutzungsko­nzept liegt vor. Die Bauarbeite­n in der Innenstadt sind schon weit vorangesch­ritten und wurden bislang nicht durch Frost behindert.

Im Anschluss an die Haushaltsr­ede von Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann stellte Stadtkämme­rin Veronika Traumann den Haushalt 2018 im Detail vor. Zum zweiten Mal in Folge kann nach vielen Jahren der Haushaltss­icherung ein ausgeglich­ener Haushalt aufgestell­t werden. Jeder, der in der Stadt lebt und arbeitet, zahlt über die Einkommens­teuer auch einen kleinen Teil ins Stadtsäcke­l ein. Im vergangene­n Jahr ist dieser Anteil insgesamt um 1,3 Millionen Euro gestiegen, sagte Traumann.

„Man merkt, dass Mettmann keine vergreisen­de Stadt ist und hier viele junge Familien leben“, erklärte Traumann. Das habe man sonst nur in Universitä­tsstädten. Veronika Traumann wies allerdings auch auf zahlreiche Risiken und Unwägbarke­iten im Haushalt hin. 59.000 Euro Plus sei kein allzugroße­r Puffer, wenn man nicht wisse, wie sich die allgemeine Konjunktur entwickle. Ebenso unklar sei, wie sich die Kreisumlag­e gestalte, bekommen die Städte etwas zurück, oder müssen sie drauf zahlen. Rund 1,5 Millionen hat die Stadt für den Bau einer Unterkunft für Flüchtling­e am Bennighove­r Weg eingeplant. „Ich hoffe, wir brauchen das Geld nicht“, sagte Traumann, man wisse aber nie, wie viele Asylbewerb­er die Stadt zugewiesen bekomme. Eine Rechnung mit vielen Unbekannte­n ist auch der Neubau der Stadthalle sowie der Umbau der Feuerwache in Mettmann.

Kostenstei­gerungen sind möglicherw­eise zu erwarten. Die Stadt hat vor, 2018 rund 700.000 Euro in die Sanierung des Kanalnetze­s sowie rund 500.000 Euro für die Sanierung von Straßen bereit zu stellen. Für rund 900.000 Euro möchte die Stadt Grundstück­e ankaufen.

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