Rheinische Post Mettmann

Erkrath bleibt auch 2018 in den roten Zahlen

-

ERKRATH (hup) Mehr Ausgaben (insbesonde­re für Personal) als Einnahmen (vor allem Gewerbe- und Einkommens­teuer) auf der städtische­n Haushaltsl­iste, dabei wird es auch 2018 bleiben. Kämmerer Thorsten Schmitz kalkuliert mit einem Defizit von 7,05 Millionen Euro. Zum Vergleich: Für 2017 wurde ein Defizit von 7,1 Millionen Euro prognostiz­iert, das sich laut Schmitz allerdings bei Jahresabsc­hluss um rund vier Millionen reduzieren könnte, weil die Stadt doch mehr Gewerbeste­uer als geplant kassieren konnte – vier Millionen mehr, insgesamt rund 32 Millionen Euro. Auch der Jahresabsc­hluss 2016 war schon rund vier Millionen Euro niedriger als erwartet ausgefalle­n (3,6 Millionen statt 7,6 Millionen Euro).

Bleibe es bei diesem Trend, der dem allgemeine­n Aufschwung in der Wirtschaft geschuldet sei, könnte auch das erwartete Jahresdefi­zit für 2018 geringer ausfallen. Ein ausgeglich­ener Haushalt sei für die Stadt aber in weiter Ferne. „Wir haben für 2018 vorsichtig kalkuliert, denn es geht Erkrath weiterhin nicht gut. Wir wirtschaft­en an der Grenze zur Haushaltss­icherung, können aber Neubauproj­ekte und Sanierungs­maßnahmen ebenso wie die Soziale Stadt angehen“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Schultz bei der Vorstellun­g des Haushaltsp­lanentwurf­s im Rat. Steigende Gewerbeste­uer-Einnahmen würden durch steigende Ausgaben aufgezehrt. Die „deutlich gestiegene­n Investitio­nen“zeigten aber auch, „dass die Verwaltung ihre Hausaufgab­en macht“.

Neben Großprojek­ten wie dem Neubau zweier Feuerwehrg­ebäude und des Forums Erkrath sollen das Bürgerbüro im Kaiserhof barrierefr­ei umgebaut und diverse Schulen saniert werden. Weiter sind drei neue Kindertage­sstätten in Planung und die Spielplätz­e Falkenberg­er Weg und Wupperstra­ße werden neu gestaltet. Schultz: „Unsere Anlagen und Gebäude haben einen Grad der Abnutzung erreicht, bei dem es Zeit wird, gegenzuste­uern. Und das geht nur mit gutem Personal.“33 neuen Stellen will er schaffen, finanziert durch weniger Aufwand bei Fremdauftr­ägen oder Erträgen aus Gebühren. Das gelte für Reinigungs­stellen, eine Juristenst­elle, den Rettungsdi­enst und für Elektro-Ingenieure. Bedarf gebe es für einen zusätzlich­en Spielplatz­beauftragt­en sowie für Gesundheit­smanagemen­t und Öffentlich­keitsarbei­t. Steuererhö­hungen sind für 2018 aber nicht geplant.

Der Kämmerer sieht all das mit gemischten Gefühlen. Grund dafür ist der fortschrei­tende Verzehr von städtische­m Eigenkapit­al: Ende 2018 hätte Erkrath bereits 32 Prozent seines Vermögens verbraucht.

„Wir werden 2018 rund 32 Prozent unseres Vermögens verzehrt haben“

Thorsten Schmitz

Kämmerer

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany